FPÖ: "Agrana bevorzugt tschechische Landwirte"

Gmünder Agrana-Werk: 15 Prozent der Stärkekartoffeln stammen aus Tschechien.
FPÖ-Landtagsmandatar Gottfried Waldhäusl glaubt, dass die Waldviertler Bauern auf ihren Kartoffeln sitzen bleiben.

FPÖ-Landtagsmandatar Gottfried Waldhäusl nimmt die Agrana-Stärkefabrik in Gmünd unter Beschuss. Er behauptet, dass Waldviertler Bauern auf ihrer Kartoffelernte sitzen bleiben, weil tschechische Lieferanten bevorzugt behandelt würden. Auch wenn laut nö. Landeslandwirtschaftskammer Probleme nicht wegzuleugnen seien, bewerten die Verantwortlichen des Gmünder Agrana-Werks Waldhäusls Äußerungen als "Unsinn".

Doch der blaue Klubobmann bleibt dabei: "Vor dem Agrana-Werk in Gmünd ist die Hölle los. Hunderte Landwirte rebellieren dort, weil ihre Erdäpfeln dringend verarbeitet werden müssten, während die Agrana aber Kartoffellieferungen aus Tschechien den Vorrang gibt." Waldhäusl ist auch überzeugt, dass die Ernte wegen feuchter Witterung von der Fäulnis bedroht und eine Zwischenlagerung bei den Landwirten unmöglich sei. "Wichtig wäre ein Notprogramm, das die Übernahme der geernteten Kartoffeln sicherstellt. Sonst ist die Ernte kaputt, und der Bauer verliert Geld."

Aufregung

Ferdinand Lembacher, Pflanzenexperte der nö. Landeslandwirtschaftskammer, bestätigt, dass es Probleme gibt: "Eine hohe Feuchtigkeit und eine Überproduktion machen die Situation heuer schwierig. Aber nur einzelne Bauern haben Probleme mit der Fäulnis." Dass tschechische Landwirte bevorzugt behandelt würden, "ist ein Unsinn", betont Agrana-Chef Josef Granner. Es sei nichts Neues, dass 15 Prozent der Stärkekartoffeln aus Tschechien stammen, weil die Liefermenge der Waldviertler Bauern für die Vollauslastung nicht ausreichen würde. "Angesichts der außergewöhnlichen Situation bietet Agrana aber heuer allen Vertragsbauern, die Fäulnis melden, einen früheren Zeitpunkt für die Lieferung an", sagt Granner.

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