"Forstautobahn kommt sicher nicht in Frage"

"Forstautobahn kommt sicher nicht in Frage"
Ein Waldweg soll verbreitert werden, um tote Bäume zu entsorgen. Naturschützer kritisieren Vorhaben.

Die heiße Debatte um einen geplanten Forstweg im Stadtgebiet von Zwettl hat die Naturwächter auf den Plan gerufen. Sowohl der nö. Naturschutzbund als auch die Umweltanwaltschaft sehen das Vorhaben kritisch und wollen das Behördenverfahren genau beobachten, um zu sehen, wie stark in die Natur tatsächlich eingegriffen wird.

Wie berichtet, soll ein idyllischer Waldweg, der von Bürgern seit Jahren als Naherholungsgebiet genutzt wird, in einen bis zu drei Meter breiten Forstweg umgewandelt werden. Jedoch ist das Gelände ein Natura-2000-Gebiet, weil es unmittelbar hinter dem Zwettltal-Stadion schützenswerte Schlucht- und Hangmischwälder gibt.

Gesunde Bäume

Die Grünen sind über den Plan empört und bangen um den Erholungscharakter: "Es geht zu weit, wenn auch kerngesunde Bäume gefällt werden", ärgert sich Grün-Stadtrat Ewald Gärber.

Auch für Margit Gross, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes NÖ, nimmt der Plan bedenkliche Ausmaße an. "Man muss zuerst hinterfragen, ob diese Forststraße überhaupt notwendig ist. Immerhin geht es um einen großen Eingriff in ein Schutzgebiet", erklärt Gross. Außerdem hätte das Fällen der Bäume entlang des Flusses negative Auswirkungen auf den Fischbestand: "Die spenden einen wichtigen Schatten." Auch die nö. Umweltanwaltschaft wurde aktiv. "Eine Natur-Verträglichkeitsprüfung ist schon wegen des Schutzgebiets unumgänglich", sagt Umweltanwalt Harald Rossmann. Dabei müsse geklärt werden, ob es sich beim Wegebau um einen erheblichen Eingriff handelt oder nicht.

Maximum

"Komplett wird man das Vorhaben nicht verhindern können. Aber eine Forstautobahn kommt nicht in Frage. Die maximale Breite des Wegs muss weit unter drei Metern liegen", sagt Rossmann. Fakt ist: Mehrere Bäume müssen wegen des Borkenkäfer-Befalls entfernt werden. Um den Waldweg etwa auch für ältere Menschen nutzbar zu machen, sei eine Verbreiterung sinnvoll, sagte Franz Oels, Direktor der zuständigen Bürgerstiftung.

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