Filterbrunnen gegen Pestizid

Filterbrunnen gegen Pestizid
Das Wasser wird bei Brunnen abgesaugt und mit Aktivkohlefiltern gereinigt, damit Schadstoffe kürzer im Wasser verbleiben.

Das mit Pestizid verseuchte Grundwasser scheint doch eine größere Gefahr zu sein. Mit großen Filteranlagen - ähnlich wie in der Tuttendorfer Breite - soll die Gefahr minimiert werden. Noch in diesem Jahr sollen die Filterbrunnen ihre Arbeit aufnehmen. Die Kosten für die Schutzmaßnahme sind noch nicht bekannt, werden aber von der Firma "Kwizda" übernommen.

"Thimethoxam" heißt jenes Spritzmittel, das bei einem Betriebsunfall in der Firma "Kwizda" in Form von verdünntem Waschwasser ausgelaufen und in den Untergrund gelangt ist. Laut Firmenaussendung sind 3000 Liter der verdünnten Lösung im Vorjahr in den Untergrund geronnen. Warum trotz der starken Verdünnung im Grundwasser dann doch noch Grenzwertüberschreitungen bis zum Achtzigfachen erreicht wurden, ist Toxikologen und Wasserrechtsbehörde bis heute ein Rätsel.

Fest steht, dass noch immer unklar ist, wie sich das Grundwasser auf Flora und Fauna auswirkt. Hausbesitzer beklagten jedenfalls, dass ihre mit Grundwasser gegossenen Blumen im Garten reihenweise verwelkten. Der Anlass für weitere Schutzmaßnahmen dürfte jedoch eine Expertise gewesen sein, die von der BH in Auftrag gegeben worden ist. Darin hat der Toxikologe einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Grundwasser und dem mysteriösen Bienentod hergestellt.

"Im Wesentlichen ist beabsichtigt in dem Hot-Spot-Bereich das Grundwasser zusätzlich zu reinigen", beschreibt Bezirkshauptmann Norbert Haselsteiner die Vorgangsweise. Soll heißen: Das Wasser wird bei Brunnen abgesaugt und über Aktivkohlefilter von dem Pestizid gereinigt. "Die Verweildauer der Schadstoffe im Wasser soll so verkürzt werden", sagt Haselsteiner. Ob zwei oder drei Aktivkohlefilter eingesetzt werden, ist noch offen. Haselsteiner: "Ziel ist, dass noch 2011 mit dem Filtern begonnen wird." Allerdings müssen die Abpumpmaßnahmen mit Gefühl vorgenommen werden: Der Wasserspiegel darf nur so weit abgesenkt werden, dass Hausbesitzer, die mit Erdwärme heizen, im Winter nicht auf dem Trockenen sitzen.

Unabhängig davon plant auch die EVN beim Brunnenfeld Bisamberg den Einbau von Aktivkohlefiltern. "Das hatten wir schon vor, als von der Verunreinigung noch keine Rede war", sagt EVN-Sprecher Stefan Zach.

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