Festnahme beim Baustart für buddhistischen Stupa

Polizisten mussten die Projektgegner dazu auffordern, die Straße für die Baumaschinen freizumachen.
Rund 30 Gegner stellten sich in Grafenwörth (NÖ) den Baumaschinen in den Weg, weitere Proteste sind geplant.

Die einen wollen friedlich ein Projekt am Wagram realisieren, für das sie alle Bewilligungen in der Tasche haben. Die anderen bekämpfen es lautstark und angriffslustig, weil sie in der Gemeinde Grafenwörth, Bezirk Tulln, ein buddhistisches Friedensdenkmal im Grünland verhindern wollen. Obwohl die Bezirksbehörde jetzt grünes Licht gab, stellten sich Montagfrüh fast 30 Projektgegner den Baumaschinen in den Weg. Die bereits zweite Demonstration gegen den Stupa endete mit einer vorübergehenden Festnahme.

Keine Einwände

"Trotz mehrmaliger Aufforderung wollte ein Projektgegner die Straße nicht verlassen. Diese Person wurde vorübergehend angehalten, um deren Identität feststellen zu können", betonte die Polizei auf KURIER-Anfrage. Da es von Seiten der Bezirkshauptmannschaft Tulln keine naturschutzrechtlichen Einwände mehr gibt, fuhren am Montag kurz nach sechs Uhr in der Früh Lastautos und Bagger auf. Und das zum zweiten Mal, weil beim ersten Versuch im Juni der Wiedehopf am Wagramgürtel brütete. "Das Brutpaar hat inzwischen das Gelände verlassen. Derzeit steht dem Bau nichts im Wege. Wir werden das Projekt aber weiterhin begleiten, damit naturschutzrechtlich nichts passieren kann", sagte Tullns Bezirkshauptmann Andreas Riemer.

Wie berichtet, ist die Bürgerinitiative "Rettet den Wagram" intensiv dahinter, Argumente zu finden und Aktionen zu setzen, um die Errichtung der Stupa am vorgesehenen Areal zu verhindern. War zunächst der Ziesel genannt worden, kam jetzt der Wiedehopf als Gegenargument. "Wir haben ein ganzes Umweltgutachten, in dem 33 geschützte Arten angeführt sind, deren Lebensbedingungen durch den Betrieb des Stupa eingeschränkt würden", erklärt Helmut Ferrari, Mitorganisator des Widerstands, der explizit betont, nicht gegen das Projekt zu sein. "Wir haben drei Alternativstandorte vorgeschlagen", betont Ferrari.

Generell kritisiert er die Größe der Stupa, dessen Errichtung im Grünland als religiöses Bauwerk genehmigt ist. "In Wahrheit ist es ein Tourismusprojekt", sagt Ferrari, der weitere Proteste ankündigt. Das Land bestätigte den Baubescheid der Gemeinde.

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