Falscher Alarm: Heli-Absturz war nur feurige Flugeinlage

Vermeintlicher Flugzeugabsturz, HONORARFREI.
Suche nach einem "verunglückten" Minihelikopter: Fast 100 Einsatzkräfte eilten zur "Absturzstelle".

Sie war geschockt, als sie beobachtete, wie ein brennender Feuerball Richtung Boden raste und plötzlich verschwand. Eine Autofahrerin, die am Sonntagnachmittag auf der S5 zwischen Grafenwörth und Kirchberg am Wagram unterwegs war, griff geistesgegenwärtig zum Handy und wählte den Notruf. „Ich hab’ gerade gesehen, wie ein Hubschrauber oder Kleinflugzeug abgestürzt ist“, meldete sie der Einsatzzentrale „Notruf 144 NÖ“. Als ein Großaufgebot an Rettungskräften bei der Absturzstelle in Seebarn war, entpuppte sich das abgestürzte Flugobjekt als unversehrter Modellhubschrauber.

Knapp nach 13 Uhr griff die Autofahrerin zum Handy. „Die Dame hatte vom Auto aus einen brennenden Hubschrauber gesehen“, sagte Philipp Gutlederer von der Einsatzzentrale. Wie nach einem solchen Notruf üblich, setzte der Leitstellendisponent eine große Rettungskette in Gang. Er alarmierte das Team des Kremser Notarzthubschraubers „Christophorus 2“, zwei Rettungsmannschaften, 60 Feuerwehrleute, die Polizei und die Flugkontrollbehörde „Austro Control“.

Suchaktion

Falscher Alarm: Heli-Absturz war nur feurige Flugeinlage
Flugzeugabsturz Grafenwörth. Nur ein Modellflieger, HONORARFREI
Da nicht klar war, wo genau der Hubschrauber abgestürzt sein könnte, mussten die Einsatzkräfte die Orte nach und nach abfahren. Als der Rettungshubschrauber schon nach wenigen Minuten über der möglichen Absturzstelle kreiste und trotzdem kein verunglückter Helikopter zu entdecken war, begannen die Einsatzkräfte zu grübeln.

„Während der Suchaktion ist mir plötzlich eingefallen, dass gleich in der Nähe in Seebarn ein Dorffest mit einer Modellflugshow veranstaltet wird. Das habe ich der Notrufzentrale gemeldet“, erzählte Friedrich Ploiner, Kommandant der Feuerwehr Grafenwörth.

Entwarnung

Und tatsächlich konnte kurze Zeit später zum Glück Entwarnung gegeben werden. Was die Autofahrerin kurz nach Mittag beobachtet hatte, war ein rund 3,5 Meter langer Modellhubschrauber namens „Bell Cobra“, der für eine „feurige Showeinlage“ in den Himmel aufgestiegen war.

Falscher Alarm: Heli-Absturz war nur feurige Flugeinlage
Michael Weiß, Obmann des Modellflugsvereins Seebarn, HONORARFREI.
„Wir hatten als besonderen Gast den Modellflug-Profi Sepp Schmirl eingeladen. Er steuerte den turbinenbetriebenen Hubschrauber und feuerte während eines Sturzflugs mehrere Feuerwerkskörper vom Fluggerät ab“, erklärte Michael Weiß, Obmann desModellflugvereins Seebarn. Diese Vorführung habe beinahe wie ein Absturz ausgesehen, gesteht Weiß ein.

Ihm ist der Zwischenfall ein wenig peinlich. „Wir sind aber sehr froh, dass die Sache so glimpflich ausgegangen ist“, sagt Obmann Weiß. Er will sich aber für das große Missverständnis entschuldigen.

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