Facharzt starb im brennenden Keller
Die Sichtweite betrug gerade einmal zehn Zentimeter. Es war alles voller Rauch", berichtet Feuerwehrmann Johann Neubauer von den dramatischen Szenen, die sich Sonntagnacht in Waidhofen an der Ybbs abspielten.
Kurz nach 22 Uhr war in einem Haus in der Ludwig Halauska-Straße ein Brand ausgebrochen. Ein Nachbar hatte Alarm geschlagen, als er aus einem Kellerfenster dichte Rauchschwaden drangen sah. In dem Gebäude befanden sich die Ordination und die Wohnräume von Lungenfacharzt Wolfgang Knaus.
Kampf
Zwei Atemschutztrupps tasteten sich langsam in das Innere des Gebäudes vor. Dabei stellte sich rasch heraus, dass der Brandherd im Kellerstüberl liegen musste. Als die Einsatzkräfte zu Stiege gelangten, machte sie einen schrecklichen Fund. Sie entdeckten den 50-jährigen Hausbesitzer, der leblos auf den Stufen lag. Sofort wurde Knaus ins Freie gebracht, herbeigeeilte Ärzte begannen mit der Reanimation. Obwohl sie mehr als eine Stunde lang um das Leben des beliebten Arztes kämpften, gab es für ihn keine Rettung mehr. Er dürfte erstickt sein. Zwei Hunde, die sich im Obergeschoss befanden, konnten von den Freiwilligen noch rechtzeitig aus dem Haus gebracht werden.
Montagvormittag begaben sich Ermittler des Landeskriminalamtes auf Spurensuche. Schnell stand fest, dass Fremdverschulden ausgeschlossen werden kann. Möglich ist, dass sich der Mediziner selbst das Leben nahm.
In Waidhofen herrschte nach der traurigen Kunde jedenfalls Fassungslosigkeit. Viele kannte den Arzt, waren bei ihm in Behandlung. "Wir haben einen sehr guten Arzt verloren, der bei den Menschen sehr beliebt war. Unser Mitgefühl gilt nun der Familie", hieß es aus dem Rathaus.
Kommentare