Experte bezweifelt Sinn der geplanten Schnellstraße

S-34-Gegner Bernhard Higer (re.) legte die neuen Zahlen den Verantwortlichen im Ministerium vor
Derzeit läuft das UVP-Verfahren für die S34. Jetzt steht laut einem Fachmann fest, dass der Verkehr in dem Bereich nicht zugenommen hat.

Einige Unternehmer aus dem Traisental sehnen sich schon nach ihr: die Schnellstraße S34, die rund 210 Millionen Euro kosten soll. Und auch viele Politiker fordern sie ein. So hofft Bürgermeister Matthias Stadler auf eine Entlastung des Verkehrs durch das Stadtgebiet.

Immer wieder ist dabei auch die Rede von einer massiven Zunahme des Verkehrs auf der B20, die den Bau einer Schnellstraße von der Hauptstadt nach Wilhelmsburg erfordere.

Zählstellen

Thomas Macoun vom Institut für Verkehrsplanung an der Technischen Universität in Wien hat sich nun die Zahlen genau angeschaut und kommt zu einem Ergebnis, das die Gegner des Millionenprojektes freuen dürfte.

Laut dem Experten sei jener Trend, dass die meisten Straßenabschnitte in Österreich mittlerweile Sättigungstendenzen aufweisen, auch für den Bereich der geplanten S34 zutreffend. Zwei Beispiele, die mit den Daten der Asfinag erstellt wurden: An der Zählstelle in Traisen entspricht die Verkehrsmenge des Jahres 2013 (Plus 0,01 Prozent) praktisch jener des Jahres 2000. In St. Georgen/Steinfelde liegt man mit minus 1,35 Prozent sogar unter den Werten im Jahr 2000. Fazit: "Die Wachstumstrends im Straßenverkehr können daher nicht als Begründung des Baues einer Traisental-Schnellstraße herangezogen werden."

Der Rückgang des Verkehrs hänge unter anderem mit der Reduktion der Kaufkraft und mit der Stärkung des öffentlichen Verkehrs zusammen. Macoun: "Auf Grund der Trends im Gesamtverkehrssystem sowie der lokalen Trends (Verkehrsmengen, Motorisierungsgraden, etc.) im Einklang mit den Zielsetzungen der Siedlungs-, und Umweltplanung ist der Bau einer Schnellstraße keinesfalls zu rechtfertigen."

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