EU-Wissen der Niederösterreicher: Es gibt einiges zu tun

EU-Wissen der Niederösterreicher: Es gibt einiges zu tun
Die Vorteile der Europäischen Union müssen noch besser kommuniziert werden.

Der Landespolitik ist natürlich klar, wie viel Europäische Union bereits in Niederösterreich steckt. Der Bevölkerung hingegen muss es noch besser kommuniziert werden. Das hat eine Umfrage im Rahmen des Projekts „EU-Radar für Niederösterreich“ ergeben.

Politologe Peter Filzmaier: „Die EU ist in Niederösterreich mehrheitlich anerkannt und mehr als das ursprüngliche Friedens- und Wirtschaftsprojekt. Beim Wissen und für die konkrete Nutzung von Vorteilen der EU ist aber noch viel Luft nach oben.“

Peter Filzmaier ist gemeinsam mit Gerda Füricht-Fiegl von der Donau-Universität die führende Kraft in dem EU-Radar-Projekt. Ins Leben gerufen hat es EU-Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Seine Intention: „Wir müssen die Vorteile der Europäischen Gemeinschaft noch näher an die Menschen herantragen und europäische Themen wie aktuelle EU-Förderungen verständlich und zielgerecht aufbereiten.“

Dass es da noch Arbeit gibt, zeigt die Umfrage, die für die Präsentation in Auftrag gegeben worden war. Da halten 52 Prozent der Niederösterreicher die Mitgliedschaft in der EU für eine gute Sache. Damit liegt man über dem Österreich-Durchschnitt (48 Prozent). Bei der Frage nach den Vorteilen für NÖ ist es nicht mehr so eindeutig.

EU-Wissen der Niederösterreicher: Es gibt einiges zu tun

41 Prozent sehen mehr Vorteile, ebenfalls 41 Prozent antworteten mit „weder noch“ und 11 Prozent orten mehr Nachteile. Nachdenklich stimmt die Einschätzung, ob die EU dem Bundesland mehr kostet, oder ob mehr Geld aus Brüssel nach Niederösterreich fließt. 37 Prozent sind der Meinung, dass sie mehr kostet.

Landesrat Eichtinger: „Dieser Wert zeigt, dass wir hier noch mehr kommunizieren müssen, denn genau das Gegenteil ist der Fall.“

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Interrail und Erasmus

Das „EU-Radar für Niederösterreich“ ist allerdings mehr als bloß das übliche Barometer, mit dem die EU-Stimmung gemessen wird. Vielmehr sollen alle relevanten EU-Informationen über diese Plattform abrufbar sein. Eichtinger: „Mit dem neuen EU-Radar geben wir einen Überblick, einen Ausblick und einen tiefen Einblick in europäische Aktivitäten. Damit können wir politisch mit Vorschau agieren und relevante Informationen bieten.“

Dabei wird natürlich auch ein Überblick über die Möglichkeiten und Angebote der EU geboten. Neben den Förderungen die Chancen, die speziell von der Jugend genutzt werden können. Etwa die neue EU-Initiative „DiscoverEU“, über die es gratis Interrail-Tickets für 18-Jährige gibt. 20.000 junge Menschen können so gratis durch Europa reisen. Die nächste Bewerbung läuft von 7. bis 28. November.

Oder das Erasmus-Programm, über das knapp jeder zweite Schüler oder Student an einem Austauschprogramm teilnehmen kann. 45 Prozent der Befragten würden gerne so eine Chance nutzen. „Dieser Wunsch soll durch Programme wie Erasmus+ ermöglicht werden, denn das stärkt die europäische Identität“, ist Eichtinger überzeugt.

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