Empörung: Waldreichste Region heizt mit Gas

Empörung: Waldreichste Region heizt mit Gas
Einer Umstellung wurde jetzt von der Gemeinde eine Absage erteilt. Es gibt Kritik.

Den Schutz der Umwelt hat sich die Gemeinde St. Aegyd am Neuwalde, Bezirk Lilienfeld, seit jeher auf die Fahnen geheftet. Die Neue Mittelschule ist öko und auch sonst wird auf Sauberkeit Wert gelegt.

Was aber viele nicht wissen: Öffentliche Gebäude (Gemeindeamt, Schule, etc.) werden mit Gas geheizt. Drei Heizkessel werden dafür benötigt. Wenn es nach einer Bietergemeinschaft gegangen wäre, hätte die Heizung umgestellt werden sollen – von Gas auf Bio-Energie. Kosten ohne Förderungen des Landes: rund 180.000 Euro.

„Die Umstellung auf eine Hackschnitzelheizung hätte sich angeboten, weil die Kessel sowieso bald ausgetauscht gehören“, sagt Josef Eder vom Bauernbund. Auch am Rohstoff wäre es nicht gescheitert, schließlich ist der Bezirk Lilienfeld die waldreichste Region Österreichs. „Das versteht ja kein Mensch, dass gerade bei uns mit Gas geheizt wird. Wir schicken das Geld lieber zu Putin, als unsere Landwirte zu unterstützen“, zeigt sich Eder empört.

Denn seitens der Bietergemeinschaft ist man davon ausgegangen, dass das Projekt für die Region eine große Wertschöpfung bringen würde. „Die Bauern hätten zwar nicht viel dazuverdient, aber doch profitiert“, meint der Kammerrat.

Zu teuer

Im Gemeinderat sah man das anderes, es gab keine Zustimmung. Bürgermeister Rudolf Pfeffer betont aber, dass die mögliche Umrüstung erst einmal verschoben worden sei. Auf wann, kann er nicht sagen.

„Wir haben uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht drübergetraut. Es ist einfach zu teuer“, sagt der Politiker. Noch vor Kurzem sei St. Aegyd eine Sanierungsgemeinde gewesen. Es wird also weiter mit Gas geheizt werden – in der waldreichsten Region Österreichs.

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