EKZ-Konflikt geht in heiße Phase
In der hitzigen Debatte um das geplante Einkaufszentrum in der Zwettler Gartenstraße nützt die Initiative „Zwettl 2020“ eine kurze Verschnaufpause, um neue Forderungen zu stellen. Die EKZ-Gegner wollen, dass Bürgermeister Herbert Prinz ein erworbenes Grundstück, das er dem EKZ-Betreiber für eine Zufahrtstraße bereit stellen will, an die früheren Besitzer zurückgibt. Die Begründung: Er habe den Grünstreifen unter Vorspielen falscher Tatsachen angekauft – was der Stadtchef aber bestreitet.
Wie berichtet, ist das Umwidmungsverfahren für den Bau des fast 45 Millionen Euro teuren Shoppingcenters vorerst gestoppt, weil laut Prinz die Unterlagen noch ergänzt und genauer abgestimmt werden müssen. Investor Reinhold Frasl bleibt aber bei den Bauabsichten. Auf dem ehemaligen Gärtnerei-Areal in der Gartenstraße, das noch in „Bauland Kerngebiet – Handelseinrichtungen“ umgewidmet werden muss, will er ein Einkaufszentrum mit 35 Geschäften und 600 Parkplätzen bauen.
Verärgert
Das große Streitthema ist dabei ein angrenzender Grünstreifen, den die Gemeinde angekauft hat. Die früheren Besitzer sind sauer und fühlen sich vom Bürgermeister getäuscht. „Es steht mittlerweile zweifelsfrei fest, dass die Gemeinde meine Eltern ohne jeden Hinweis auf die EKZ-Verhandlungen dazu drängten, jenes Grundstück zu verkaufen, das erst eine Zufahrt zum geplanten Objekt ermöglichte. Leider mit Erfolg“, sagt Martin Weinberger in einem offenen Brief. Prinz soll in den Kaufgesprächen nur von einer Sanierung der Gartenstraße und der Errichtung von Parkplätzen gesprochen haben. Im KURIER stand schon wenige Tage nach dem Ankaufbeschluss am 25. März 1998, dass von einem geplanten EKZ in der Gartenstraße die Rede sei.
„Ich fordere Bürgermeister Prinz auf, den Grund zurückzugeben. Es gibt mehrere Hinweise, die zeigen, dass der Ankauf nicht sauber war“, sagt Christof Kastner, Sprecher der „Initiative Zwettl 2020“. Er will, dass im Anschluss daran über eine sinnvolle Nachnutzung des früheren Gärtnerei-Geländes gesprochen wird.
Bürgermeister Prinz sieht das anders und versucht aufzuklären. „Damals ging es nur um die Straßensanierung. Es gab noch kein Interesse, auf dem Gärtnerei-Areal ein Shoppingcenter zu bauen“, sagt der Stadtchef. Er räumt allerdings ein, dass damals schon über ein EKZ auf einem anderen Gelände in Zwettl gesprochen wurde.
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