Eine Hochwasser-Studie und drei nicht zuständige Politiker

Eine Hochwasser-Studie und drei nicht zuständige Politiker

St. Andrä-Wördern – Umweltminister Niki Berlakovich stellt als oberster Schirmherr der Wildbach-Verbauung trocken fest, Haus- und Grundbesitzer haben „keinen Anspruch darauf, dass andere (z. B. die Gemeinde) für sie einen Hochwasserschutz errichten“. Der für Raumordnung zuständige Nö-Landesrat Karl Wilfing betont, es sei nicht seine Aufgabe, „die (Nach-)Prüfung von fachfremden wasserbaulichen Maßnahmen bzw. Gutachten vorzunehmen“. Und Infrastruktur-Ministerin Doris Bures erklärt sich in ihrer Funktion als oberste Eisenbahnbehörde schlicht für unzuständig.

Dies sind Kernaussagen der Antworten auf drei Grüne Anfragen an Bund und Land. Thema ist der Hagenbach, der seit Jahr und Tag ohne adäquaten Hochwasserschutz durch St. Andrä-Wördern fließt.

Eine Studie hat vor zwei Jahren das Gefährdungspotenzial des Bachs bestätigt; Feuerwehrleute erinnern sich noch an Hochwasser-Einsätze in den Neunzigern. Nun soll im Ortsteil Kirchbach ein Retentionsbecken gebaut werden; den Grünen ist dies zu wenig: „Wir fordern die Bereinigung des Behördendschungels und Übertragung der Verantwortung an tatsächlich fähige Stellen“, sagen Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum und Bezirkssprecherin Ulli Fischer.

Bleibt die Frage, was Ministerin Bures mit dem Hagenbach zu tun hat: Im Mündungsbereich quert die Franz-Josefs-Bahn; die Eisenbahnbrücke verschärft laut Studie die Überflutungsgefahr.

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