Ein Stadtrat ohne Ressort

Ein Stadtrat ohne Ressort
SP-Obmann Jakob Raffel hatte bisher die Aufgaben Friedhof und Bestattung über. Nun ist er auch diese beiden Bereiche los.

Die Gemeindewahlen haben in Hollabrunn keine große Überraschung gebracht. Die ÖVP hat ihre absolute Mehrheit verteidigt. An der Organisation des Gemeinderates für die kommenden fünf Jahre hat sich sehr wohl etwas verändert. Die Zahl der Stadträte wurde etwa von zehn auf acht reduziert, obwohl Bürgermeister Erwin Bernreiter dies vor der Wahl wegen unzumutbaren Gründen noch abgelehnt hat. Auf die ÖVP entfallen davon sechs Plätze, während FPÖ und SPÖ jeweils mit einem Mandatar vertreten sind.

Von den Sozialdemokraten hagelt es deshalb Kritik. Immerhin hat man dadurch nicht nur einen Stadtrat-Posten verloren, sondern gleichzeitig auch sämtliche Ressorts. Denn seit Mitte der Woche ist bekannt, dass der von der SPÖ nominierte Stadtrat Jakob Raffel künftig ohne offizielle Aufgaben arbeiten wird. Seine zwei bisherigen Bereiche, Friedhof und Bestattung, wurden dem FPÖ-Stadtrat Wolfgang Scharinger zugesprochen. Den Grund dafür weiß er selbst noch nicht. Bernreiter ist bis Montag auf Urlaub, Vizebürgermeister Alfred Babinsky wollte seinem Chef hingegen nicht vorgreifen und hält sich bedeckt: "Wir haben es zwar gemeinsam vorbesprochen, aber das ist die Entscheidung des Bürgermeisters."

Raffel will sich durch das VP-Machtspiel jedenfalls nicht aus dem Konzept bringen lassen: "Ich sehe es nun als Chance, mich voll und ganz auf Bürgeranliegen und Ausschüsse zu konzentrieren." Immerhin darf er als Stadtrat, im Gegensatz zu den Gemeinderäten, bei allen Ausschusssitzungen anwesend sein. Zudem habe er sich auch bisher schon auf seinem Fachgebiet, Verkehr und Bauordnung, in den Ausschüssen engagiert. "Das werde ich auch künftig so fortsetzen."

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