Ein Rüsthaus weckt Emotionen

Debatte FF Weidling
Riesen-Andrang bei Diskussion über das geplante neue Haus der FF Weidling

Vorweg: Niemand ist gegen ein neues Rüsthaus für die Weidlinger Feuerwehr. Der Grundsatzbeschluss für einen Neubau des Feuerwehrhauses wurde mit den Stimmen aller Parteien gefasst; und auch bei der Debatte zum Thema Mittwochabend betonten Kritiker wie Befürworter des Projekts in der Brandmayerstraße, hinter der Feuerwehr und ihrem Wunsch nach einem zeitgemäßen Quartier zu stehen.

Soviel zu den Gemeinsamkeiten der Streitparteien. Ansonsten hatte der unter dem Motto „Bürgermeister im Ort“ stehende Infoabend im Weidlinger Ortszentrum den Charakter eines Showdowns: Beide Seiten versuchten, die Weidlinger von ihrem Standpunkt zu überzeugen.

Im brechend vollen Saal saßen viele Feuerwehr-Mitglieder in Uniform; aber auch Vertreter der Bürgerinitiative „Wertvolles bewahren für Morgen“ sowie die Projekt-Gegner Sepp Wimmer (Grüne) und Peter Hofbauer (Liste Hofbauer) waren gekommen, um ihre Argumente darzulegen.

Die Mehrzahl der Anwesenden war für das Feuerwehrhaus am vorgeschlagenen Standort – entsprechend schwer hatten es die Gegner: Sie wurden von Zwischenrufen unterbrochen und mussten sich Fragen gefallen lassen, ob sie denn überhaupt Weidlinger und somit zum Mitreden berechtigt seien.

Doppelrolle

Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager hatte einen schwierigen Spagat zu vollführen: Als Stadtchef und ÖVP-Politiker argumentierte er ruhig und sachlich für das Projekt; als souveräner Diskussionsleiter nahm er immer wieder Emotionen aus der Debatte und unterband viele Gehässigkeiten (siehe Kasten).

Während die Gegner grundsätzliche Fragen stellten (Stichwörter: Alternativ-Standorte, Dringlichkeitsantrag, Kombination von Baurechtsvertrag und Planungsauftrag), wollten viele Weidlinger von Vertretern des Architekturbüros Syntax Details wissen: Gefragt wurde u. a. zur Fassaden-Gestaltung, Parkplätzen und Gehsteige oder zu fällenden Bäume.

Für die restlichen Parteien scheint das umstrittene Feuerwehrhaus kein Thema zu sein: Zwei SPÖ-Politiker wohnten der Debatte lediglich als Zuhörer bei, FPÖ, PUK und Liste SAU glänzten durch Abwesenheit.

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