Spar-Projekt: Schlappe für Bürgerinitiative

Seit zwei Jahren macht die Bürgerinitiative gegen Spar mobil
Logistikzentrum von Spar nicht UVP-pflichtig. Kritiker wollen weiter kämpfen.

Es sollte das Ass im Ärmel im Kampf gegen das von Spar geplante Logistikzentrum in Ebergassing, Bezirk Wien-Umgebung, sein, doch vergebens: Der NÖ Umweltanwalt ist mit einem Antrag auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Projekts beim Land abgeblitzt. „Wir sind schon verwundert“, ist der Sprecher der Initiative „Kontra-Logistikzentrum-Ebergasssing“, Thomas Edelmaier, konsterniert. Er ist zuversichtlich, dass Einspruch eingelegt wird.

Die Kritiker kämpfen seit Jahren gegen das Projekt, für das 44.000 Fläche am Ortsrand von Ebergassing verbaut werden sollen. 179 Lkw-Fahrten am Tag soll das Logistikzentrum verursachen. Im September hatten sie sich mit ihren Bedenken an Umweltanwalt Harald Rossmann gewandt. Dieser erachtete das Projekt als UVP-pflichtig. Er argumentierte etwa, dass das Logistikzentrum als Gewerbepark zu werten sei. Zudem tritt er dafür ein, dass ein solches Projekt grundsätzlich auf Umweltverträglichkeit geprüft werden sollte.

Keine Prüfung

Dieser Ansicht folgte das Land nicht. „Ein Logistikzentrum ist kein Gewerbe- und Industriepark und daher nicht UVP-pflichtig“, begründet Johannes Scheuringer vom Land NÖ den Bescheid. Auch sei das Projekt zu klein, um UVP-pflichtig zu sein, heißt es sinngemäß. Die Bürgerinitiative fürchtet jedoch, dass Spar weiter ausbauen und eine Bäckerei sowie eine Fleischerei anschließen könnte. „Mit der Umweltverträglichkeitsprüfung wird die maximale Kapazität des Geländes erhoben“, meint Edelmaier. Das sei für die Bevölkerung wichtig zu wissen.

Für Ortschef Roman Stachelberger (SPÖ) ist der Bescheid keine Überraschung. Es sei bereits einmal festgestellt worden, dass das Projekt nicht UVP-pflichtig sei. „Die Bürgerinitiative setzt auf eine Verzögerungstaktik.“ Stachelberger rechnet nun damit, dass von der Behörde demnächst positive Bescheide zugestellt werden.

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