e-Mobilität im Test: Was tun, wenn der Akku morgens leer ist
„Mobilität von morgen schon heute erleben“ – unter diesem Motto lief in der Waldviertler Gemeinde Echsenbach, Bezirk Zwettl, fünf Monate lang ein österreichweit einzigartiger Feldversuch: Familien wurden in der Hartl-Haus- und Sonnenhangstraße mit 24 E-Autos ausgestattet. Ziel war es, das Stromnetz des nö. Energieversorgers EVN auf die Belastbarkeit zu testen und praktische Erfahrungen mit dem Laden der Elektrofahrzeuge zu sammeln.
Eine hohe Dichte an E-Autos halte das Netz aus, erklären die Verantwortlichen der EVN. Dafür müssen aber Voraussetzungen vorhanden sein. In Echsenbach helfen bereits intelligente Ortsnetztrafos, um die Überlastung – auch wegen der vielen Wärmepumpen in den Häusern – zu regulieren. „So lassen sich Ladeleistungen steuern. Am nächsten Tag sind halt nicht alle Fahrzeuge vollgeladen, aber die Akkus etwa zu 70 Prozent einsatzbereit“, erklärt EVN-Sprecher Stefan Zach. Mit den Erfahrungen aus dem Feldversuch wolle man das Netz weiter fit für die E-Mobilität machen.
Eindrücke
Spannende Eindrücke sammelte auch der Teilnehmer Roman Scharf, der gleich vier E-Autos testen durfte. Mit dem Renault Kangoo Z.E. sei er mit Ach und Krach in die Arbeit nach Altweitra und wieder nach Hause gekommen. „Das Laden dauerte sehr lange“, erklärt Scharf. Vor allem bei Kälte sei der Stromverbrauch im Auto enorm. „Wenn ich direkt aus der warmen Garage fortgefahren bin, war die Reichweite deutlich höher“, sagt der Waldviertler.
Wegen der hohen Ladeleistung sei es hin und wieder zu Schwankungen im Stromnetz gekommen. Probleme gab es auch beim Laden. „Es ist halt ärgerlich, wenn man in der Früh sehen muss, dass der Akku immer noch leer ist“, sagt Scharf. Dann bleibt ihm im morgentlichen Stress nur der alternative Schritt in sein gewohntes Fahrzeug. Sobald die E-Autos zirka gleich viel kosten wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, könne er sich eine Anschaffung vorstellen.
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