Drei Jahre Haft für Champagner-Diebstahl
Um 3.144 Flaschen Champagner ist es in einem kuriosen Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt gegangen. Ob sie dem eigenen Vergnügen dienten, oder letztlich doch nur Hehlerware waren, konnte nicht eindeutig beantwortet werden. Ein einschlägig vorbestrafter 36-jähriger Rumäne musste sich jedoch für zwei Fälle von schweren Einbruchsdiebstahl verantworten. Neben dem Diebstahl der Spirituosen im Wert von 188.000 Euro, wurde ihm auch der Einbruch in einer Firma für Klimageräte – erbeutete Summe mehr als 300.000 Euro – angelastet.
Der Rumäne leugnete vor Gericht die Diebstähle nicht, sieht sich aber nur als Beitragstäter. Die Einbrüche habe er nicht begangen, sondern nur davon gewusst und eine Lagerhalle für das Diebesgut zur Verfügung gestellt. Dafür habe er 5.000 Euro bzw. Klimageräte zum Weiterverkauf bekommen. Abnehmer habe er keine gefunden.
Vernehmung per Video
Zeugen behaupteten jedoch, der 36-Jährige sei der Drahtzieher gewesen. Der Schöffensenat verurteilte ihn nicht rechtskräftig zu drei Jahren Haft. Die Verteidiger Nikolas Rast und Leonhard Kregcjk beantragten Therapie statt Strafe. Ihr Mandat hat nachgewiesen ein Drogenproblem. Die Kokain-Sucht sei auch Motiv für die Tatbeteiligung gewesen.
Der Prozess war nach dem Corona bedingten Shutdown, der erste, der wieder unter Beteiligung der Öffentlichkeit stattfand. Unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes und mit Mund-Nasenschutz waren einige wenige Zuhörer gestattet. Die Verfahrensbeteiligten durften den Mund-Nasenschutz abnehmen, um besser verstanden zu werden. Der Angeklagte wurde nämlich aus der Justizanstalt Eisenstadt per Video zugeschaltet, ein Zeuge, der wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft sitzt, aus Wien.
Kommentare