NÖ: Dreck auf Autos "einzementiert"

Elisabeth und Leo Koudelka vor ihrem beschädigten Auto.
Rund 100 Fahrzeuge sollen bei Straßensanierung im Bezirk Lilienfeld beschädigt worden sein.

Eine Baustelle auf der L132 am Ortsanfang von Ramsau im Bezirk Lilienfeld wirbelt auch zwei Monate nach Abschluss der Arbeiten Staub auf. Knapp 100 Fahrzeuge sollen im Juni durch einen nassen Beton gelotst worden sein, was offenbar schwerwiegende Folgen hatte. Dabei soll sich der Zement am Unterboden vieler Autos festgesetzt haben, dieser lasse sich aber nur aufwendig wieder entfernen, sagt Ferdinand Reicherstorfer von der Bürgerliste "Gemeinsam für Ramsau". Wer die Kosten zu tragen hat, das muss wohl erst ein Gericht entscheiden.

Das Ausmaß des Dilemmas hat sich erst nach der Zementstabilisierung des ein Kilometer langen Abschnitts in Ramsau gezeigt. Während der Baustelle von 3. bis 14. Juni wurden Hunderte Fahrzeuge mithilfe einer Ampelregelung und Tempo 30 einspurig vorbei geleitet. "Obwohl der Beton noch nicht ganz trocken war, sind Autos durchgelotst worden", kritisiert Reichersdorfer. Sauer ist etwa das betroffene Ehepaar Elisabeth und Leo Koudelka: Vor allem die Achsen des Autos seien beschädigt.

Rechtsweg

"Da von Seiten der Gemeinde keine konkrete Hilfestellung angeboten wird, hat unsere Bürgerliste beschlossen, einen Rechtsanwalt zu beauftragen, damit die Schäden für alle betroffenen Autos geltend gemacht werden können", schildern Listenführer Stefan Steinacher und Reicherstorfer.

Bürgermeister Raimund Reichel kann nicht nachvollziehen, warum er in diesen Fall hineingezogen wird, und spielt den Ball weiter: "Es geht nicht um eine Gemeinde-, sondern um eine Landesstraße. Verantwortlich dafür ist die Straßenmeisterei."

"Von diesen Problemen höre ich zum ersten Mal", sagt Helmut Spannagl, Chef der zuständigen Straßenbauabteilung 5 in St Pölten. Nach Rücksprache bei seinen Mitarbeitern bringt er mehr Licht in die Causa: "Bei den Arbeiten im Juni ging es um ein Folge-Baulos aus dem Vorjahr, bei dem eine österreichweit erprobte Baumaßnahme zum Einsatz kam." Währenddessen hätten Arbeiter beobachtet, wie zahlreiche Fahrzeuge in den abgesperrten Bereich, der mit Scherengitter abgesichert gewesen sein soll, gefahren seien. "Wenn Schäden an den Fahrzeugen entstanden sind, müssen sich die Betroffenen an die bauausführende Firma wenden", erklärt Spannagl.

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