"Dr. Schnurlibär" zeigt es vor: „Man kann alles reparieren“
Man muss schon genau hinschauen, um den schmalen Eingang in der Schreinergasse 13/1 in St. Pölten nicht zu übersehen. Aber es lohnt sich allemal, die Tür zu öffnen, auf der in kleinen Lettern „Dr. Schnurlibär“ geschrieben steht. Auf ein paar Quadratmetern hat sich Walter Wiesmüller hier ein kleines, aber feines Reparaturgeschäft eingerichtet. „Zwei Jahre hat es gedauert, bis ich meine Idee verwirklichen konnte. Aber die Nachfrage zeigt, dass es die richtige Entscheidung war“, erzählt Wiesmüller.
Immer an den Markttagen, also jeden Donnerstag und Samstag, steht der gebürtige Waldviertler den Kunden in der Innenstadt zur Verfügung. Laut dem 52-Jährigen soll das Geschäft ein Ort sein, wo Geräte, Spielzeug aller Varianten, Möbel und Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff und Metall repariert werden können.
Ausbildung
„Zuletzt hat mir jemand eine Spieldose aus Italien dagelassen, die nach einem Missgeschick nicht mehr die richtige Melodie spielt“, schmunzelt „Dr. Schnurlibär“. Auch ein Staubsauger wird mit flinken Fingern wieder flott gemacht.
Eigentlich ist Wiesmüller Lehrer, aber es gibt da eben noch diese andere Berufung. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im Waldviertel hat Wiesmüller schon früh gelernt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen und selbstständig zu arbeiten. „Es war natürlich nicht immer ein Handwerker zur Stelle. Deshalb haben wir viel selbst gemacht“, sagt er.
Danach absolvierte Wiesmüller noch die Ausbildung zum Fernmeldemonteur. Dadurch erwarb er sich noch zusätzliches fundiertes Wissen, das heute seine Kunden glücklich macht. „Eigentlich kann man alles reparieren“, ist der 52-Jährige überzeugt.
Geschäft ist mit Messgeräten ausgestattet
Werkbank
Rund zwei bis drei Wochen muss man sich gedulden, bis die Geräte praktisch wieder wie neu sind. Der Stundensatz beträgt 90 Euro. In seinem Geschäft finden sich unter anderem eine Werkbank, ein Lötkolben und ein Messgerät.
„Viel mehr braucht man auch nicht. Das meiste kann hier gleich selbst erledigen, manche Geräte nehme ich aber auch mit nach Hause.“
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