Donauufer-Autobahn: 80 Millionen für Ausbau auf drei Spuren
Wochentags ist der Knoten Stockerau (Bezirk Korneuburg) auf der A22 Donauufer-Autobahn für Pendler ein regelrechtes Nadelöhr. Der Grund: Durch die Auffahrt der Tullner Schnellstraße S5 sowie der Horner Bundesstraße B4 und dem Wechsel von Weinviertler Schnellstraße S3 zur Autobahn A22 treffen hier gleich mehrere Pendlerströme an einem zweispurigen Autobahnabschnitt zusammen.
Bereits vor gut zehn Jahren haben die Planungen für einen Ausbau dieses Teilabschnittes zwischen Stockerau Nord und Ost begonnen. „Doch durch die Wirtschaftskrise wurde der Plan auf Eis gelegt. Jetzt haben wir wieder mit der Planung begonnen“, erklärt Asfinag-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla. Im Jahr 2016 sprach der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll dann bereits von dem Ausbau des Knoten Stockeraus. Damals wurden 60 Millionen Euro veranschlagt.
UVP-Verfahren nötig?
Für mittlerweile rund 80 Millionen Euro soll nun ab 2020 tatsächlich für zwei Jahre gebaut werden. Neben dem dreispurigen Ausbau wird auch die Auffahrt von der S5 zur Autobahn auf zwei Spuren erweitert. Zudem wird der Abschnitt der S3 vor der A22 saniert.
Aktuell befindet sich der Ausbauplan im UVP-Feststellungsverfahren. Laut Asfinag soll es bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Erst dann ist klar, ob ein UVP-Verfahren notwendig ist, oder nicht. Hier tritt auch die designierte Stockerauer Bürgermeisterin Andrea Völkl (ÖVP) auf den Plan.
Für die Politikerin ist die Parteienstellung der Stadtgemeinde in einem möglichen UVP-Verfahren eines der ersten Dinge, welches sie als Bürgermeisterin angehen will. „Die Asfinag sind Straßenbauer und sie haben natürlich andere Interessen, als die Stadtgemeinde. Wir brauchen in einem möglichen UVP-Verfahren Parteienstellung, damit auch unsere Forderungen berücksichtigt werden. Daran arbeitet aber bereits ein Rechtsanwalt.“
Tunnel kommt nicht
Zum Thema Umweltschutz hat sich auch bereits eine Bürgerinitiative gegründet. Bis Ende März lief eine Petition zur Einhausung der Donauufer-Autobahn. Geht es nach den Plänen der Organisation, soll die zukünftige Trasse komplett im Untergrund verschwinden, damit die nahe gelegene Au sowie die Bevölkerung der Stadt vor Lärm geschützt sind.
„Zu teuer“, heißt es vonseiten der Asfinag. Die rund 300 Millionen Euro, die so ein Tunnel verschlingen würde, stehen laut Asfinag in keiner Relation zu den 80 Millionen Euro, die das Projekt inklusive Lärmschutzwände auf beiden Seiten tatsächlich kosten wird.
Höheres Verkehrsaufkommen
Wichtig für die künftige Bürgermeisterin Völkl ist auch, dass die Pläne von 2009 adaptiert werden: „Das Verkehrsaufkommen ist in diesem Bereich höher als noch vor zehn Jahren. Und jeder, der das Teilstück beim Knoten Stockerau kennt, weiß, dass es dort täglich in der Früh staut.“ Laut Asfinag wurden alle relevanten Daten für den Ausbau neu erhoben und entsprechend abgeändert.
Völkl spricht auch von einer gestiegenen Unfallhäufigkeit. Dies kann statistisch aber nicht belegt werden. Laut den aktuellsten Zahlen der Statistik Austria gab es 2017 auf dem Teilstück zwölf Unfälle mit Personenschaden. Auch die Freiwillige Feuerwehr Stockerau ortet kein Steigen der Unfallzahlen.
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