Don Quixote im Bergwerk

Don Quixote im Bergwerk
„Der Mann von La Mancha“ in der Seegrotte Hinterbrühl – ein besonderer Schauplatz für eine Musical-Aufführung.

Die Seegrotte in Hinterbrühl, nur wenige Kilometer vor den Toren Wiens, feiert ihr 80-Jahr-Jubiläum. Und ist zugleich erstmals Spielort für eine ungewöhnliche Theaterproduktion im Bergwerk: das Musical „Der Mann von La Mancha“ von Mitch Leigh, Dale Wassermann und Joe Darion (bis 3. 3. jeweils Donnerstag bis Samstag; außerdem an drei Sonntagnachmittagen im Februar).

 

Die Bühne

Die Seegrotte Hinterbrühl ist ein stillgelegtes Gipsbergwerk. Im Jahr 1912 flossen nach einer Sprengung mehr als 20 Millionen Liter Wasser in die Gänge und Stollen. So entstand der größte unterirdische See Europas. Im Jahre 1932 wurde die Seegrotte als Schaubergwerk eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg errichteten die deutschen Heinkel-Werke in den Gängen der Grotte eine große, unterirdische Flugzeugfabrik, die 1945 zerstört wurde. Es dauerte drei Jahre, bis das Bergwerk renoviert und für Touristen wieder zugänglich war.

1993 war die Seegrotte Drehort für die Disney Produktion „Die Drei Musketiere – Einer für Alle und Alle für Einen“ mit Charlie Sheen, Kiefer Sutherland und Chris O’Donnell. Mehr als zehn Millionen Menschen haben das ehemalige Bergwerk bisher besucht, allein im Vorjahr rund 250.000 Personen.

Die Zuschauer des Musicals „Der Mann von La Mancha“ (Regie: Tamás Ferkay) durchwandern zunächst den rund 250 Meter langen „Eingangstollen“ bis zum Festsaal der Grotte: Er dient als Verließ der spanischen Inquisition, in dem auch das Publikum Platz nimmt.

Der musikalische Leiter Gabor Rivo setzt lediglich auf Klavier, Schlagwerk, Gitarre, Bass und Keyboard. Mit viel Enthusiasmus wird die Geschichte vom verarmten spanischen Edelmann, Schriftsteller und Schauspieler Miguel de Cervantes (Alfons Noventa) und seinem Diener Sancho (Tamás Ferkay) erzählt. Cervantes spielt Szenen seines Romans, in dem Don Quixote mit seinem Diener durch die Welt zieht, um sie von allem Bösen zu befreien. Unfähig, zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden, kämpft er gegen Windmühlen und hält die Prostituierte Aldonza (Sabine Muhar) für seine Prinzessin Dulcinea. Seine Nichte Antonia (Thea Schütte) und ihr Verlobter Dr. Carrasco (Andreas Berger) versuchen, ihn vom Wahn zu befreien …

Statt Abendkleid und Anzug empfiehlt sich warme Kleidung. Im Berg hat es im Winter rund 12° C – deutlich mehr als vor der Grotte. Trotzdem sind die Besucher dankbar für die bereit liegenden Decken.

Bis 3. 3. Do. - Sa. (19.30 Uhr); Zusatztermine: So.12., 19. und 26. 2. (16 Uhr); Karten  01/96 0 96 oder 02236/263 64 (Tageskassa Mo. - So. 9 - 15 Uhr) www.buehne-im-berg.at

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