Domgarage in St. Pölten: Ein Projekt mit vielen Fragezeichen
Diese Einigkeit hat in St. Pölten Seltenheitswert: SPÖ-Stadtregierer und die Opposition (ÖVP, FPÖ, Grüne) befürworten den Bau einer Tiefgarage in der Innenstadt. Die unterirdischen Parkplätze unter dem Bischofsgarten sollen Ersatz für den Domplatz bieten, der im Zuge seiner Neugestaltung zur autofreien Zone erklärt werden könnte. Bischof Alois Schwarz und Bürgermeister Matthias Stadler haben sich in einem ersten Schritt bereits darauf verständigt, eine Grundlagenstudie für ein mögliches Projekt in Auftrag zu geben. Ein Ergebnis könnte in einigen Monaten vorliegen.
Römische Siedlung
Allerdings ist es ein Projekt mit vielen Fragezeichen. Einerseits liegt es am Grundstück selbst, das noch einige Überraschungen bieten könnte. „Man kann davon ausgehen, dass sich auch unter dem Bischofsgarten noch Teile einer römischen Siedlung befinden“, sagt ein Insider, der sich mit der Materie gut ausgekennt.
Wie berichtet, wurden bereits am Domplatz Zehntausende Skelette freigelegt. Seit 2010 werden auf dem Areal archäologische Arbeiten durchgeführt. Unter anderem wurden auch Mauern der römischen Stadt Aelium Cetium entdeckt. Der Bau einer Tiefgarage unter dem Domplatz selbst wäre damit also gar nicht möglich, dieses „Problem“ könnte aber auch unter dem Bischofsgarten auf die Verantwortlichen warten.
Andererseits gibt es eigentlich ein grundsätzliches Bestreben der Stadt, den Verkehr im Zentrum zu verringern. Dafür wurden in der Vergangenheit neue Brücken, Umfahrungen und Radwege errichtet. „Deshalb muss man sich auch ganz genau anschauen, wie sich die Verkehrsströme durch den Bau dieser Garage entwickeln könnten“, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Zudem soll auch am Karmeliterhof-Areal eine Tiefgarage entstehen. Von dort ist man innerhalb weniger Minuten in der Kremsergasse und am Domplatz. Der Projektbetreiber plant einen zweigeschossigen Bau mit insgesamt 320 Stellplätzen, 200 davon sollen für die Innenstadt-Besucher reserviert sein.
Zuletzt muss auch noch die Frage der Finanzierung geklärt werden. Hier wird es noch Gespräche zwischen Stadler und dem Bischof geben müssen.
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