Die Welt der Habsburger in Baden

Figuren zeigen Szenen aus der Zeit der Habsburger-Dynastie.
Das Kaiserhaus wurde in den Originalzustand versetzt und in ein Kaiser-Museum verwandelt

Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.“ Diesen von Kaiser Franz Joseph geprägten Satz werden ab Freitag auch Besucher des Badener Kaiserhauses von sich geben. Das Gebäude ist aus einem Dornröschenschlaf erwacht. In dem klassizistischem Bau mitten am Hauptplatz , in dem schon Kaiser Franz I. von 1813 bis 1834 mitsamt Familie fast jeden Sommer verbracht hatte, steht in der „Beletage“ den Besuchern ein Museum offen. „Die Welt der Habsburger“ lautet der Titel der ersten Ausstellung, die Baden noch mehr als Kaiserstadt positionieren soll.

Mit viel Engagement zeichnet Schauspieler Gerhard Tötschinger als Kurator verantwortlich. Es sind hauptsächlich Schaukästen, die mit Figurinen des in der Kunstbranche weltbekannten und teuer gehandelten Künstlers Helmut Krauhs ausgestellt sind. So erzählen die unterschiedlichen Szenen aus der Jahrhunderte lang andauernden Herrschaft des Hauses Habsburg und bieten einen lebendigen Streifzug durch die Geschichte Österreichs. Alle zwei Jahre sollen die Ausstellungen wechseln.

Erster Weltkrieg

Eine wichtige Rolle in der Geschichte des Herrscherhauses nimmt dabei das Palais ein. „Das Kaiserhaus ist ein mythischer Ort Badens. Im Herzen der Kurstadt hat hier Weltgeschichte stattgefunden“, sagt Projektkoordinator Hans Hornyik. Das Gebäude aus dem Jahr 1792 war ab 1813 die Sommerresidenz von Kaiser Franz I. und ab 1917 Büro des letzten österreichischen Kaisers Karl I. im Ersten Weltkrieg. „Nirgendwo sonst ist der Krieg mehr verloren worden als hier“, hieß es am Mittwoch.

Viel Wert haben die Restauratoren auf die originalgetreue Rekonstruktion gelegt. Nicht nur die Wanddekorationen, sondern auch Böden aus dem 19. Jahrhundert können präsentiert werden. 2008 erwarb die Badener Stadtgemeinde den Prunkbau. „Seitdem hat sich viel getan“ , freut sich Bürgermeister Kurt Staska (ÖVP). Sofort sichtbar wird dies etwa an der Hausfassade, die, wie ein Großteil des Gebäudes, vom berühmten Architekten Charles de Moreau stammt. Ab Jänner 2014 steht den Besuchern auch eine Konditorei „als perfekte Ergänzung“ offen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,8 Millionen Euro.

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