Die Rückkehr des Saurüssels

Landtagspräsident Karl Wilfing und Winzerin Susanne Riegelhofer sind große Fans des Saurüssels
Nach Stilllegung der legendären Weinmarke erwarb die Stadt vor zehn Jahren das Patent zurück

Der urige und eigentümliche Name lässt es kaum erahnen, aber in den 1970er-Jahren war der „Poysdorfer Saurüssel“ ein äußerst gefragter Wein. Der Grüne Veltliner aus dem Weinviertel wurde sogar auf dem Opernball kredenzt und als einer der ersten Markenweine Österreichs durch den nö. Winzerverband und Winzerkeller Poysdorf stark mit Werbespots im Fernsehen vermarktet – der Saurüssel erreichte Kultstatus. Mit dem Konkurs des nö. Winzerverbands übernahm Lenz Moser die Marke, 2003 kam dann aber das Aus.

Doch der Saurüssel feierte ein unglaubliches Comeback. Seine Heimatstadt erwarb das Patentrecht und der Poysdorfer Kultwein kehrte zurück. Nachdem die Marke fünf Jahre lang nicht verwendet wurde, habe die Stadtgemeinde 2010 die Chance ergriffen und das Recht auf den Namen übernommen, so Karl Wilfing, Präsident des nö. Landtages und ehemaliger Bürgermeister von Poysdorf.

Dies sei bei den Bewohnerinnen und Bewohnern gut angekommen. „Ich wurde immer wieder auf den Poysdorfer Saurüssel angesprochen“, erzählt Wilfing. All die Jahre sei der Name in den Köpfen der Leute geblieben und mit der Stadtgemeinde identifiziert worden. Auf die bestehende Bekanntheit habe man aufbauen wollen, sagt Wilfing. Deshalb wurde der Verein „Poysdorfer Saurüssel“ gegründet, mit dem Ziel, die Weinsorte neu zu vermarkten. „Mir war es wichtig, dass mehrere Winzer aus Poysdorf etwas davon haben“, erklärt Wilfing. So schlossen sich 15 Weinhauer zusammen, die jeweils eine eigene Saurüssel-Version herstellen. 2011 feierte der Kultwein Auferstehung.

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