Deutsch-Wagram: Wenn Roboter den Kanal sanieren

Deutsch-Wagram: Wenn Roboter den Kanal sanieren
95 Prozent der Sanierungen im Deutsch-Wagramer Kanalnetz wurden ohne Aufgrabungen durchgeführt.

Mit einer Kamera verfolgt Gerhard Koller, wie sich der Roboter seinen Weg durch das Kanalnetz sucht. Koller sitzt währenddessen im Auto und gibt von der dort befindlichen Kommandozentrale die Befehle an seinen mechanischen „Arbeiter“.

Vier Jahre lange wurde das Kanalnetz von Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) saniert. „Dieses Jahr ist der letzte Abschnitt dran“, sagt Bürgermeister Friedrich Quirgst (ÖVP). Das Kanalnetz im Ort ist insgesamt rund 80 Kilometer lang. Etwa 95 Prozent davon konnten ohne Aufgrabungen wieder in Ordnung gebracht werden. „Weil dieser Roboter mit verschiedenen Aufsätzen zum Einsatz kommt“, erläutert Quirgst. 1,5 Millionen Euro wurden dafür investiert. „Das Kanalsystem wurde vor über 40 Jahren aufgebaut, da war die Sanierung nötig“, ergänzt der Bürgermeister.

Deutsch-Wagram: Wenn Roboter den Kanal sanieren

Wurzeleinwüchse

„Der Großteil der Schäden stammt von Wurzeleinwüchsen. Dort sind dann undichte Häufungen erkennbar“, sagt der Experte Koller. Gemeinsam mit seinem Kollegen Mark Mandl überwacht er, dass alles ordnungsgemäß abläuft. Die Arbeiten des Roboter selbst passieren direkt im Rohr. Diese haben etwa 30 bis 60 Zentimeter Durchmesser. Der Roboter hat eine Reichweite von 70 Metern jeweils links und rechts von der Einführstelle.

Bevor die Sanierungsarbeiten aber tatsächlich beginnen, wird eine Kanalinspektion und -dokumentation durchgeführt. Wurde der Istzustand durch eine TV-Dokumentation festgestellt, müssen nur wenige Vorbereitungen getroffen werden.

„Nach der Schachtreinigung beginnen die Fräsarbeiten. Dann wird der Kanal gereinigt und dann werden Schallungen gesetzt und dann wird Epoxid-Harz (wurde spezifisch für die Kanalsanierung entwickelt, Anm.) verpresst“, erklärt Koller weiter. Danach werde nur noch die „Kosmetik“ erledigt, damit kein überschüssiges Material zurückbleibe.

Eingesetzt wird bei all diesen Arbeiten stets der gleiche Roboter, lediglich mit verschiedenen Aufsätzen, erläutert der Strabag-Kanalsanierer. Er ergänzt auch, dass diese Variante kostengünstiger sei als eine offene Bauweise, die aber auch Anwendung finde.

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