„Der Proberaum ist ein Luxus“

„Der Proberaum ist ein Luxus“
Musikverein erhält ein modernes Heim um 920.000 Euro. Die Grünen üben Kritik und fordern Vereinshaus für alle.
„Der Proberaum ist ein Luxus“

Es klingt nach einem Geburtstagsgeschenk für den Zwettler Musikverein, der heuer sein 125-jähriges Bestandsjubiläum feiert.

„Der Proberaum ist ein Luxus“

Auf der Wiese vor dem Stadtamt soll um 920.000 Euro ein moderner Proberaum errichtet werden, der nur vom Musikverein „Carl Michael Ziehrer“ genutzt werden soll. Grün-Politiker bewerten das Projekt der Gemeinde als „Luxus“ und finden mehrere Kritikpunkte. Sie fordern eine zukunftsorientierte Gesamtlösung in Form eines multifunktionalen Vereinshauses. Die Gemeindevertreter können die Aufregung aber nicht nachvollziehen.

Schon in der Gemeinderatssitzung Ende März soll ein Grundsatzbeschluss gefasst werden, der die Gemeinde-eigene Immobiliengesellschaft beauftragt, den Bau des Proberaums umzusetzen. So soll die Platznot im Dachgeschoß der Gemeinde, in dem derzeit noch 80 Musiker proben, ein Ende haben.

„Wir schätzen die Leistungen des Musikvereins. Aber es ist ein großer Luxus, wenn ein teurer Proberaum errichtet wird, der nur von einem einzigen Verein genutzt werden kann und nur einmal pro Woche besetzt ist“, betont Grün-Gemeinderätin Silvia Moser. Sie stört, dass der Gemeinde der Weitblick fehle. „Warum wird nicht an eine Variante gedacht, mit der auch andere Vereine bedient werden?“, fragt Grün-Mandatar Ewald Gärber. Er will, dass die Pläne nochmals überarbeitet werden. Denn auch die dafür vorgesehene Wiese sei viel zu eng.

Kriterien

Andrea Wiesmüller, die Obfrau des Musikvereins und Finanzstadträtin, verteidigt das Konzept: „So wie der Proberaum geplant ist, entspricht er den akustischen Vorgaben. Es müssen auch Kriterien des Blasmusikverbands eingehalten werden, denn sonst gibt es keine Förderungen des Landes“, sagt sie und wundert sich über die Kritik. „Ich kenne derzeit keinen Zwettler Verein, der auch einen Proberaum braucht. Er wird aber natürlich auch von anderen Musikern genutzt werden.“ Aus der Sicht von Johannes Prinz, Vizebürgermeister und Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft, ist der Bauplatz optimal: „Wir ersparen uns Investitionen, weil uns der Grund gehört.“

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