Der Gegenwind war zu stark

Mit 56 Prozent haben die Bürger neue Windräder klar abgelehnt
Die Bürger stimmten bei der Volksbefragung gegen neue Windräder.

Die Bürger haben entschieden. In der Diskussion um die Widmung weiterer Flächen für Windparks gab es bei der Volksbefragung am Sonntag eine klare Antwort. Die vier geplanten Windräder sind unerwünscht. Mit mehr als 56 Prozent war das Ergebnis letztlich deutlicher als erwartet. "Ich konnte die Stimmung zuletzt nicht gut einschätzen, deshalb bin positiv überrascht", sagt Richard Schuster von der Bürgerinitiative.

Von dieser war seit dem Vorjahr eine Volksbefragung über weitere Umwidmungen gefordert worden. Anfang des Jahres hatte die Bürgerinitiative auch vom Landesverwaltungsgericht Recht bekommen. Somit war das Bemühen nicht umsonst, meint Schuster und fügt hinzu: "Die große Zustimmung war jetzt natürlich das Tüpfelchen auf dem i."

Bürgermeister Rudolf Plessl hat das Ergebnis nicht gerade wohlwollend zur Kenntnis nehmen müssen, ist er doch von Beginn an hinter dem Projekt gestanden. Auf Grund der hohen Beteiligung von mehr als 50 Prozent aller Abstimmungsberechtigten kommt die Entscheidung nun jedenfalls einem Gemeinderatsbeschluss gleich. "Mich freut aber die hohe Beteiligung, damit ist das Thema für uns nun erledigt", fasst Plessl zusammen.

Einsparungen

Durch das Ergebnis verzichtet Untersiebenbrunn nicht nur auf Windräder, sondern auch auf 1,5 Millionen Euro für das Gemeindebudget. "Die Bevölkerung hat somit gegen ihr eigenes Geld gestimmt", merkt Plessl an. Einige Straßenprojekte müssen daher neu priorisiert, Energie-Förderungen für die Haushalte gekürzt werden.

Ganz verschont von Windrädern bleibt die Gemeinde allerdings nicht. Sieben Anlagen sind bereits in Bau und sollen spätestens im Frühjahr 2015 in Betrieb gehen. Bei drei weiteren wurde die Flächenwidmung bereits abgesegnet, in den kommenden Wochen beginnt das verpflichtende UVP-Verfahren. "Hier wurden aber schon zahlreiche Bedenken seitens des Landes geäußert", erklärt Gemeinderat Ernst Stübegger. Ein Gutsverwalter, der nur knapp 800 Meter von den geplanten Windrädern entfernt wäre, möchte jedenfalls sämtliche rechtlichen Schritte nutzen.

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