Defekte Antriebswelle als Auslöser für Kollision

Die "Schönbrunn" wurde beschädigt
Behörde untersucht den Unfall bei der Sonnenwendfahrt in der Wachau und kontert Kritik.

Am Tag zwei nach dem Zusammenstoß zweier Schiffe während der Sonnenwendfahrt in der Wachau, sind die Experten der Obersten Schifffahrtsbehörde bei den Ermittlungen einen Schritt weiter gekommen. Wie berichtet, war die "MS Austria", auf der sich Prominente aus Politik, Kultur und Wirtschaft befanden, mit der "DFS Schönbrunn" kollidiert. Verletzt wurde niemand. KURIER-Informationen zufolge könnte bei dem Schaufelrad-Dampfschiff "Schönbrunn" die Antriebswelle gebrochen sein, wodurch kein Druck mehr auf das Ruder gebracht werden konnte und das Schiff manövrierunfähig war. Abgeschlossen sind die Untersuchungen aber noch nicht. Es müssen weitere Zeugen einvernommen und die Positionsdaten der "Unfallgegner" ausgewertet werden.

Dass die "Schönbrunn" aufgrund ihres Alters (Baujahr 1912) für technische Gebrechen anfälliger sein könnte als moderne Wasserfahrzeuge, wird dementiert. "Es gibt regelmäßige Inspektionen, bei denen sehr genau kontrolliert wird", betont Andreas Linhart von der Schifffahrtsbehörde.

Grundsätzliche Kritik an den Konvoifahrten, so wie sie bei der Sonnenwende in der Wachau durchgeführt werden, übt Rechtsanwalt Gottfried Thiery, der den Unfall von seinem Weingarten aus beobachtete. "Es ist gefährlich, wenn so viele Schiffe und Boote an dieser Engstelle unterwegs sind. Es ist erhöhter Wasserstand, es gibt erhöhte Fließgeschwindigkeit" Linharts Konter: "Diese Fahrten müssen angemeldet und genehmigt werden."

Falsche Schlagzeile

Für einige Verwunderung sorgte unterdessen ein Bericht im Gratisblatt Österreich, das am Sonntag titelte: "Die ‚MS Wien‘ schießt Pröll ab".

Tatsächlich war dieses Schiff gar nicht in den Unfall auf der Donau in der Wachau verwickelt.

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