Das Kellerlabyrinth wird saniert

An der Oberfläche gilt die Retzer Windmühle als Wahrzeichen der Stadt. Doch auch unter der Erde hat sich ein besonderes Ausflugsziel versteckt, der Erlebniskeller. Mit über 36.000 Besuchern im Vorjahr zählt das 20 Kilometer lange und einige hundert Jahre alte Kellernetz zu den beliebtesten Ausflugszielen. "Damit das auch so bleibt, wollen wir den Keller attraktivieren", sagt Reinhold Griebler, Obmann des Kellermuseums.

Nächstes Jahr feiert der Verein, der sich um den Erlebniskeller kümmert, seinen 40. Geburtstag. Bis dahin soll das unterirdische Museum in neuem Glanz erstrahlen. Das Material ist zum Teil schon zwei Jahrzehnte alt. Neben einer vollständigen akustischen Beschallung werden zusätzliche Lichteffekte das Erscheinungsbild der Kellerröhren in 20 Metern Tiefe neu betonen.

Durch die permanente Feuchtigkeitseinwirkung mit rund 85 Prozent Luftfeuchtigkeit sind in den vergangenen Jahren wiederum viele Exponate in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch diese Ausstellungsstücke, wie die griechischen Götterstatuen, sollen in den kommenden Monaten erneuert werden. Außerdem soll die Geschichte des Retzer Weinbaus stärker hervorgehoben werden. "Bei der Windmühle haben wir das Thema: Vom Korn zum Brot", sagt Griebler. Insofern wünscht er sich eine Positionierung "Von der Rebe zum Wein" für den Erlebniskeller.

Top-Ausflugsziel

Mit der Sanierung begonnen wird allerdings erst im Herbst, wenn sich der Besucheransturm zu Ende neigt. Bis zum Start der Saison 2015 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein. "Durch die Investition hoffen wir, dass der größte, historische Weinkeller Österreichs für noch mehr Ausflugsgäste zugänglich gemacht wird", sagt Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav. Vor allem bei den Gästen aus dem Znaimer Land in Tschechien gibt es noch genügend Potenzial. Eine höhere Besucherzahl strebt auch der Verein an, die Auszeichnung als Top-Ausflugsziel möchte man um jeden Preis erhalten.

Das unterirdische, teils dreigeschoßige Kellerlabyrinth befindet sich direkt unter dem Stadtkern. In der Blütezeit des Weinbaus wurde hier über drei Millionen Liter Wein gelagert.