Das Elend der Straßenhunde

Ausgesetzt: Hunderte Hunde sind in den Tierheimen untergebracht.
Die Tierheime platzen aus allen Nähten, das Futter wird knapp. Frau aus NÖ hilft.

Es sind oft beschwerliche Reisen verbunden mit vielen Strapazen, die Marion Löcker vom Verein "Robin Hood" auf sich nehmen muss. Doch Hitze, Kälte oder auch bürokratische Hürden können Löcker im unermüdlichen Kampf gegen das Tierleid nicht stoppen. Ans Aufgeben denkt sie nie.

Zuletzt war die Aktivistin aus St. Leonhard am Forst, Bezirk Melk, in der Stadt Reghin in Rumänien unterwegs. Die Bevölkerung kämpft hier mit einem Problem, das beinahe in ganz Rumänien noch niemand in den Griff bekommen hat: verwahrloste, ausgesetzte Hunde, die kaum gefüttert werden und mancherorts leider zur Plage für die Bewohner geworden sind. Allerdings: Wie so oft ist der Mensch selbst an dieser Situation schuld.

Denn unter Diktator Nicolae Ceaușescu wurden viele Menschen aus den Orten in die Städte getrieben. Ihre Haustiere nahmen sie mit, waren aber in den kleinen Wohnungen für viele Bürger nur noch eine Last. Deshalb wurden ausgesetzt und vermehrten sich rasant.

Spenden

"Derzeit gibt es in Reghin zwei Tierheime. Eines davon wird von einer 79-jährigen Dame privat geführt. 500 Hunde sind dort untergebracht", erzählt Löcker. Täglich werden aber von den Hundefängern zwei neue Vierbeiner gebracht, die Tierheime platzen bereits aus allen Nähten.

Die Mostviertlerin hat deshalb mit einigen Weggefährten wieder kräftig angepackt, um endlich Platz für die Hunde zu schaffen. So wurden etwa mit vereinten Kräften neue Gehege errichtet.

"Aber wir schaffen es leider nicht mehr, die Futterkosten zu bewältigen", sagt Löcker. Sie hofft deshalb auf viele Spender, um das Projekt weiterzuführen zu können. "Wenn wir 300 Menschen finden, die pro Monat zehn Euro spenden, dann schaffen wir das. Wir freuen uns aber über jeden Euro."

Die Tierschützerin ist sich sicher, dass die Situation in Reghin dadurch entschärft werden könnte, wenn mehr Hunde kastriert werden würden. Die Idee der 49-Jährigen: Jene Menschen aus den Roma-Vierteln, die die Tiere zur Kastration bringen, bekommen Kleidung. Informationen zu dem Projekt gibt es unter: robinhood-tierschutz.at.

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