Darabos schließt mit Heeresförstern Frieden

Darabos schließt mit Heeresförstern Frieden
Truppenübungsplatz: Der Verteidigungsminister erteilt den Auftrag, die eigenständigen Heeresforste in das Übungsplatz-Kommando zu integrieren.

Der Dialog mit zwei Bediensteten der Heeresforstverwaltung  Allentsteig wirkte wie eine  rote Polit-Rettungsshow, die Verteidigungsminister Norbert Darabos  mit einem  nö. Parteifreund Dienstagvormittag in Wien  inszenierte. Während die Personalvertreter des Truppenübungsplatzes und die Gewerkschafter des Bundesheeres vor seinem Besprechungszimmer warten mussten, saß  SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter Josef Leitner als Mitverhandler am Runden Tisch. Das Ergebnis: Der Minister hisst, wie im KURIER angekündigt, die weiße Fahne.

Was die 50 Heeresförster seit längerer Zeit mithilfe ihres ausgearbeiteten Reformkonzeptes bevorzugt fordern, wird jetzt Realität.  Der Minister hat  den Beschluss  gefasst,  die bis dato eigenständige Heeresforstverwaltung in den Betrieb des Truppenübungsplatzes Allentsteig einzugliedern. Diese Variante bringt dem Heer Einsparungen, weil  dadurch mehrere Synergieeffekte entstehen.  Gleichzeitig ist die oft diskutierte Ausgliederung an die Bundesforste  vom Tisch. "Die gemeinsame Lösung bringt Sicherheit für die Bediensteten und mehr Effektivität bei der Bewirtschaftung", sagten Darabos und Leitner nach der Sitzung. Christian Kubitschka, Leiter der Heeresforste, ist zufrieden: "Militärischer Betrieb und wirtschaftliche Tätigkeit können so optimal verbunden werden." Noch am Dienstag werde der Minister dem Generalstab den Auftrag geben, die Reformmaßnahmen umzusetzen, hieß es gestern im Ministerium.  Per 1. Jänner 2013 sollen die neuen Strukturen gelten.  Allerdings müssen in  den nächsten Wochen noch Detailgespräche  geführt werden, um etwa die Dienstverträge für die Heeresforstbediensteten zu verhandeln.

Konflikt

Konflikt Was jetzt so konfliktfrei klingt, hat eine zweijährige, protestreiche Vergangenheit.  Wie berichtet, hatte Darabos zunächst ganz andere Reformpläne. Er wollte die Heeresforstverwaltung einstampfen und die Bewirtschaftung des 7000 Hektar großen Militärwaldes den Bundesforsten überlassen, was einen Volksaufstand auslöste. Viele befürchteten mit dem Aus der Heeresforste den Verlust aller Jobs und eines verlässlichen Partners. Der Einspruch von Landesvize Wolfgang Sobotka dürfte den Minister zum Umdenken bewogen haben. Der betonte, dass Darabos für die Ausgliederung an die Bundesforste ein Gesetz bräuchte – und  dieses werde es mit der ÖVP aber definitiv nicht geben.

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