Burgruine Hohenegg: Eine Perle am Dunkelsteinerwald

Burgruine Hohenegg: Eine Perle am Dunkelsteinerwald
Die Burgruine Hohenegg: Die Feste befindet sich seit 400 Jahren im Besitz der Familie Montecuccoli.

Ein gotisches Rundfenster, so wie in der weltberühmten Notre Dame in Paris oder im Wiener Stephansdom, hat auch die Burgruine Hohenegg am Südhang des Dunkelsteinerwalds – nur ist dieses schon verfallen.

Das Besondere daran aber ist, dass sich in der danebenliegenden Wand typische Renaissance-Fenster in Kombination mit romanischen Torbögen befinden. Wer also eine kleine Zeitreise durch eine Vielzahl verschiedener Epochen machen möchte, wird in der Ruine Hohenegg fündig werden.

Eine lange Geschichte

„Weil es eine Ruine ist, sind die verschiedenen architektonischen Epochen gut sichtbar“, sagt Burgherr Felix Montecuccoli, der die Ruine vor fast 20 Jahren als Eigentum von seinem Vater übernommen hat. Die Familie Montecuccoli, eine Adelsfamilie deren Wurzeln bis in das 11. Jahrhundert nach Italien zurückreichen, ist seit fast 400 Jahren im Besitz der Burg Hohenegg.

Burgruine Hohenegg: Eine Perle am Dunkelsteinerwald

Felix Montecuccoli auf der Brücke zwischen den beiden Höfen

Sie wurde im 17. Jahrhundert von Raimondo Montecuccoli von einem Renaissance- zu einem Barockschloss umgebaut. Im Jahr 1742 hat Graf Zeno Montecuccoli den Wohn- und Verwaltungssitz von der Burg Hohenegg auf das nahegelegene Schloss Mitterau verlegt, in dem die Familie auch heute noch wohnt.

Ab diesem Zeitpunkt wurde aus der ehemaligen Burg allmählich eine Ruine. Diese hat der heutige Burgherr schon als Kind oftmals besucht, wenn er bei seinen Großeltern war. Er fühlt sich mit ihr einfach verbunden. Am liebsten ist er auf der Brücke zwischen den Innenhöfen der Burg, denn: „Von dort aus kann man mit einem Blick die ganze Geschichte der Burg atmen.“

Diese Burg kann man auch mieten

„Die Ruine ist auch immer noch ein Orientierungspunkt für Erholungssuchende“, so Montecuccoli, denn von dort aus starten verschiedene Wanderwege. Beispielsweise die „Ruinenrunde“, die um die Burg herum geht, oder die „Hengstbergrunde“. Beide sind in rund einer Stunde zu bewältigen.

Außerdem kann man die Burg auch mieten. Beliebt ist sie für Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Blasmusikkonzerte. Ein eigens gebauter Theaterraum mit Bühne und Sitzplätzen für bis zu 180 Besucher befindet sich in einem Innenraum der Ruine. Reguläre Theaterinszenierungen gibt es zwar nicht, aber für neue Ideen und motivierte Kunstschaffende sei hier immer Platz, so der Burgherr.

Burgruine Hohenegg: Eine Perle am Dunkelsteinerwald

Im 2. Innenhof sieht man die Umrisse eines gotischen Rundfensters

Dass es Räumlichkeiten wie das Theater gibt, ist der Arbeitsgruppe „Verein Burg Hohenegg“ zu verdanken. Seit 1975 arbeiten Freiwillige an der Burg. „Es geht hauptsächlich darum, dass die Ruine nicht noch weiter verfällt“, sagt Felix Montecuccoli, der als Burgherr auch im Verein tätig ist.

Trotz der Renovierungsarbeiten ist von den beiden Innenhöfen nur der vordere ohne Führung von Mai bis Oktober begehbar. Die einst brüchigen Mauern wurden gesichert, herabgefallene Steine wurden für Gebäude in der Region weiterverwendet.

Der zweite Innenhof ist zwar stark verfallen und nur mit Führung zu besichtigen, aber besonders interessant. Ihn betritt man durch ein Tor in der meterdicken Schutzwand. Dahinter haben sich einst wahrscheinlich Holzhäuser befunden, die später zu der Burg umgebaut wurden, die sich auch heute noch abzeichnet. Nähere Infos unter www.montecuccoli.at/

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