„Wer lenkt die Likes?“ - Armee rüstet digital auf

Das Haus der Digitalisierung in Tulln
Kooperation zwischen Bundesheer und Haus der Digitalisierung in Tulln, um Cybersicherheit und digitale Widerstandskraft zu stärken

Der Krieg in der Ukraine hat vieles verändert. Auch das Sicherheitsgefühl und die Sicherheitspolitik in Europa. Doch es gibt nicht nur sichtbare, sondern zunehmend auch unsichtbare Gefahren, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am Montag im Haus der Digitalisierung in Tulln betonte. Die Einrichtung des Landes NÖ geht nun mit dem Bundesheer eine Kooperation ein, um Cybersicherheit und digitale Widerstandskraft in Österreich zu stärken.

„Die Digitalisierung betrifft so gut wie alle Bereiche unseres Lebens – und damit auch unsere Sicherheit“, sagte Tanner. Denn Angriffe mit digitalen Mitteln sind keine Science-Fiction. Es gehe um Cyberattacken, gezielte Desinformation, Fake News oder Social-Media-Manipulationen, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Es geht um unsere digitale Verteidigungsfähigkeit. Das Haus der Digitalisierung ist ein Ort, an dem Niederösterreich seine digitale Zukunft aktiv gestaltet. Und deshalb ist es auch genau der richtige Ort, um hier die Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen und die zivile und militärische Kraft zu bündeln“, so Mikl-Leitner.

Arnold Kammel, Generalsekretär des Verteidigungsministeriums, und Lukas Reutterer, Geschäftsführer des Hauses der Digitalisierung, unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung im Beisein von Tanner und Mikl-Leitner.

46-219587777

Bündelung ziviler und militärischer Kräfte mittels Kooperation: Mikl-Leitner, Kammel, Reutterer und Tanner. 

Bewusstsein schärfen

Damit wolle man aber nicht nur Wissen und Ressourcen bündeln, um Österreichs digitale Verteidigungsfähigkeit weiter zu stärken, sondern auch das Bewusstsein für Risiken im Cyberraum schärfen. Ab Jänner 2026 werden etwa mit der Roadshow „Wer lenkt die Likes?“ Schülerinnen und Schüler zum Thema digitale Manipulation informiert. Zudem wird das Haus der Digitalisierung als Ort für militärisch-zivile Cyberübungen genutzt.

„Besonders der fachliche Austausch an Informationen soll mittels Workshops, Seminaren sowie gemeinsamen Forschungsprojekten intensiviert werden. Informationsoffiziere werden künftig an Schulen sowie bei öffentlichen Veranstaltungen über digitale Risiken und Sicherheitsthemen informieren. Zudem kann das Bundesheer die Räumlichkeiten im Haus der Digitalisierung für Cyber-Übungen, Schulungen und Veranstaltungen nutzen“, erklärte Reutterer. Im Dezember folgt eine Schulung für Führungskräfte kritischer Infrastrukturen in Zusammenarbeit mit Fachstellen der NATO.

Kommentare