Bundesheer: Der Super-Küche fehlen die Köche

Bundesheer: Der Super-Küche fehlen die Köche
Am Montag fällt der Startschuss für das Millionen-Projekt Zentralküche. Es gibt aber ein Problem: Es fehlt das Personal.

Stramm stehen heißt es am kommenden Montag in der Maximilian-Kaserne in Wr. Neustadt. Schließlich hat sich Minister Norbert Darabos höchstpersönlich angesagt, um die neue Zentralküche („Cook and Chill“) zu präsentieren. Mit 10.000 Tagesportionen sollen Niederösterreichs Kasernen sowie Garnisonen im nördlichen Burgenland versorgt werden, zu „ansprechenden Preisen“ wie im Vorfeld von Seiten des Ministeriums frohlockt wird.

Soweit die Theorie. Doch in der Praxis stottert das Bundesheer-Getriebe. Denn die neue Zentralküche, sie ist schon seit einigen Tagen in Betrieb, kommt nur sehr schwer in die Gänge. Der Hintergrund ist rasch erklärt: es gibt einen akuten Köche-Mangel. Drei Personen sind derzeit mit der Essenszubereitung beschäftigt, gebraucht werden aber mindestens elf. „Uns fehlt schlicht und einfach gesagt das Personal“, erzählt Militärkommandant Rudolf Striedinger im Gespräch mit dem KURIER. Derzeit könne nur der Raum Wr. Neustadt (Flugfeldkaserne, MilAk) und die Kaserne Großmittel versorgt werden.

Das Problem daran: Es ist keine Besserung in Sicht. „Das Bundesheer muss sparen, auch im Personalbereich. Ich weiß nicht woher wir dienötigen Kapazitäten bekommen sollen“, berichtet der Militärkommandant. Nachsatz: „Sagen Sie einmal einem Koch aus Horn, dass er nach Wiener Neustadt wechseln soll.“

Von einer niederösterreichweiten Umsetzung der Pläne ist man also noch meilenweit entfernt.

 

Schockgekühlt

Für Kopfzerbrechen sorgt zudem der Wunsch des Ministers, dass für den „Cook and Chill“-Betrieb keine Grundwehrdiener eingesetzt werden sollen. Logisch, denn Darabos ist ja ein Kämpfer für das Berufsheer.

Und so soll das Millionen-Projekt Super-Küche funktionieren: Das neue Verpflegungssystem sieht Zentralküchen vor, in denen die Speisen produziert werden. Kurz vor Fertigstellung wird der Garprozess unterbrochen. Noch im heißen Zustand werden die Speisen verpackt und schockgekühlt. Die Lagerung und der Transport der fast fertigen Speisen erfolgt bei ca. 4 Grad Celsius. Danach werden die Gerichte in den so genannten Finalisierungsküchen – in jeder Kaserne muss dafür eine errichtet werden – fertig zubereitet und ausgegeben.

„Durch diese Investition in den Standort Wiener Neustadt können gleichzeitig Kosten und Verwaltungspersonal gespart werden“, heißt es seitens des Ministeriums. In Sachen Personalnot verweist man Anfragen allerdings ans Militärkommando NÖ. Interessant: Von eben dort kommt ja die Kritik.

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