Bund will 33 Millionen Euro für die "Martinek"

Martinek-Kaserne Baden
SIVBEG startet die Verwertung der Artillerie-Kaserne. 400.000 stehen zum Verkauf.

Diesmal aber echt. Schon 2008 hatte der damalige Verteidigungsminister Günther Platter den Verkauf der Badener Martinekkaserne angekündigt, Ende 2013 machte sie schließlich dicht. Und heute – während Platters Nach-Nachfolger Gerald Klug gerade eigene Reformpläne wälzt – schreibt sie die SIVBEG tatsächlich zum Verkauf aus. Bis 27. Februar nimmt die Verwertungsgesellschaft Angebote für die ehemalige Artillerie-Kaserne an. Der Mindestpreis: 33,1 Millionen Euro.

"Unser Wunsch ist es, das Areal als Gesamtes zu verkaufen", erklärt Stephan Weninger, Geschäftsführer der SIVBEG. Man wolle verhindern, dass sich Investoren "Filetstücke sichern" und man auf den weniger attraktiven Teilen sitzen bleibt.

Denkmalschutz

Seit 2006 hat die SIVBEG mit dem Verkauf von 141 Heeresliegenschaften 262 Millionen Euro lukriert. Die Martinekkaserne ragt unter den bisherigen Verfahren aber heraus. "Es ist das größte Grundstück", so Weninger. Rund 400.000 misst das Areal – das entspricht der Fläche von rund 60 Fußballfeldern. Gut ein Viertel des Geländes ist verbaut. Zum Teil mit Mannschaftsgebäuden, zum Teil mit Büros, zum Teil mit Garagen – und alles steht derzeit per Verordnung unter Denkmalschutz. "Das wird natürlich eines der großen Themen für potenzielle Käufer sein", meint Weninger. Jedes Projekt muss mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt werden.

Mitspieler sind die Gemeinden Baden und Sooß – letztere ist mit rund 20.000 am Areal beteiligt. Sie können über die Widmung mitreden. Derzeit lautet sie auf Bauland Sondergebiet-Kaserne. Die Gemeinden haben ihre Vorstellungen für eine künftige Nutzung schon längst formuliert: Wohnraum, Büros, Bildungseinrichtungen, Freizeitangebote. Badens Bürgermeister Kurt Staska begrüßt jedenfalls die Ausschreibung: "Ich freue mich sehr, dass in Sachen Kaserne endlich etwas weitergeht."

Keine Kontamination

Das dritte große Thema für Investoren war eine mögliche Kontamination des Geländes. Schon 2011 wurden deshalb Teile mit hohem Risiko wie Werkstätten oder die Tankstelle untersucht. Gefunden wurde nichts. Auf Drängen der Gemeinden wurde heuer erneut und diesmal flächendeckend begutachtet – mit dem gleichen Ergebnis: Keine Bodenverschmutzung. "Die letzte Ergebnisse haben wir erst vor wenigen Tagen bekommen", erklärt Weninger.

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