Bürgerinitiative gegen geplanten Wohnbau

Bürgerinitiative gegen geplanten Wohnbau
In Traismauer sorgt ein geplantes Wohnbauprojekt für Kritik. Der Bürgermeister steht zu den Plänen.

Grundstücksverkäufe sorgen in kleineren Gemeinden oft für geteilte Meinungen. So auch im niederösterreichischen Stollhofen bei Traismauer (Bezirk St. Pölten), wo noch heuer 24.000 m² an einen Bauträger verkauft werden sollen. Eine Bürgerinitiative kämpft dagegen an. Die Aktivisten sorgen sich um massive Kosten für die Infrastruktur, die durch den geplanten Wohnbau entstehen sollen und befürchten eine Überlastung des Verkehrs und der öffentlichen Einrichtungen.

Bürgermeister Herbert Pfeffer (SPÖ) versucht zu beruhigen. Traismauer sei eine wachsende Gemeinde, die bereits durch Geh- und Radwege bestens für Zuzug vorbereitet ist. Die Errichtung einer neuen Straße sei bei diesem Projekt nicht notwendig.

Eine weitere Sorge der Anrainer ist, dass es kein wasserrechtliches Gutachten für das Bauvorhaben gibt. „Das kann es auch noch nicht geben, weil dieses erst im Zuge des Bauverfahrens ausgestellt wird“, erklärt Pfeffer.

Auch mit der aus ihrer Sicht mangelnden Information seitens der Gemeinde hat die Initiative Probleme: Der Bürgermeister sei aufgrund der aktuellen Corona-Situation nicht zu Gesprächen bereit gewesen. Pfeffer hingegen erklärt, dass es Ende Juni eine Versammlung gegeben habe, zu der alle Bürger eingeladen wurden. „Diese Versammlung hätte natürlich früher stattgefunden, musste aber Corona-bedingt auf den 30. Juni verlegt werden. Der Informationsfluss wurde mit Sicherheit nicht blockiert. Wir sind als Gemeinde auf alle Anfragen eingegangen“.

Geld für neue Projekte

Die Aufregung um den Grundstückverkauf und den geplanten Wohnbau kann der Bürgermeister nicht ganz nachvollziehen. Bereits im Jahr 2010 hat die Gemeinde ein angrenzendes Grundstück an den gleichen Bauträger vergeben. „Schon damals gab es die Option auf Erweiterung“, sagt Pfeffer.

Die Zusage für einen Verkauf des Grundstückes begründet Pfeffer nicht zuletzt mit der Corona-Krise, die auch die Gemeindefinanzen getroffen hat. Das Geld aus den Verkaufserlösen soll für Projekte in der Infrastruktur genutzt werden und somit letztendlich den Bürgern zugutekommen.

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