Bürger wollen Gifterde kontrollieren

Bürger wollen Gifterde kontrollieren
Die Anrainer fordern regelmäßige Materialanalysen der deponierten Gifterde. Die Firma signalisiert grünes Licht.

Zuerst die Ölverseuchung in der Tuttendorfer Breite, dann der Pestizid-Unfall im Norden der Stadt und jetzt auch noch eine Reinigungsanlage für ölverseuchtes Erd- und Schottermaterial in Sichtweite "Am Teiritz". Kaum tauchten die Pläne der Firma "Terra" auf, protestierten Hunderte Bürger mit Unterschriften gegen die geplante Anlage. Nach der Info-Veranstaltung der Firma vergangenen Freitagabend weichen sich die starren Fronten ein wenig auf. Grund dafür: Die Firma machte den Anrainern erste Zugeständnisse.

"Wir haben nichts zu verheimlichen", sagte Terra-Geschäftsführer Robert Phillipp bei der Präsentation der Pläne. Auch bei der anschließenden Diskussion blieb man keine Antworten schuldig. Ein Bewohner brachte schließlich auch eine "externe" Kontrolle der Firma ins Spiel. Ein Vorschlag, dem man laut Terra-Sprecher Roman Rusy gerne nachkommen will. "Die Anrainer sollen sich einen Gutachter für technische Chemie aussuchen", sagt Rusy. Zwei Mal jährlich wolle man die gewünschten Labor-Untersuchungen finanziell ermöglichen. Die akribischen Labor-Tests schlagen sich mit Tausenden Euro zu Buche. "Aber wenn es dem Sicherheitsgefühl der Anrainer hilft, gerne", sagt Rusy. Man werde das sogar vertraglich mit den betroffenen Tresdorfer Anrainern fixieren.

Ablehnung

Bürgermeister Karl Stich steigt verbal auf die Bremse. "Soweit sind wir noch nicht. Wir lehnen das Projekt nach wie vor kategorisch ab."

Als nächster Schritt werde ein umfassender Fragenkatalog mit dem engagierten Abfallexperten ausgearbeitet und der Firma "Terra" übergeben. Dann erwarte man sich wissenschaftlich fundierte Antworten. Diese hätte es bei der Info-Veranstaltung laut Stich nicht gegeben: "Wenn es heikel geworden ist, wurde ausgewichen."

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