Bub stürzte 150 Meter ab

Bub stürzte 150 Meter ab
Lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitt ein elfjähriger Oberösterreicher bei einem Unfall im Zuge eines Pfadfinderlagers.

Gleich am ersten Tag des Winterlagers der Europa Pfadfinderschaft passierte das Unglück. Bei einem Anschleichspiel auf einer Almwiese nahe der Rothensteinalm bei Gresten (Bez. Scheibbs) überkletterte ein Elfjähriger am Montagnachmittag einen Viehzaun und stürzte 150 Meter ab. Johannes F. aus Vorderweißenbach in Oberösterreich rutschte und kollerte über einen steinigen Steilhang und erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen.

Der 16-jährige Bruder des Absturzopfers, der ebenfalls am Lager teilnahm, schlug Alarm und stieg zu Johannes ab. Es folgte ein langer dramatischer Rettungseinsatz. Dabei mussten die Teams des Rettungshubschraubers C15, Feuerwehrleute, Alpinpolizisten und Bergretter zu Fuß durch den steilen Wald zum Unfallopfer vordringen.

„Wir konnten unseren Arzt Peter Bräunlich in der Nähe absetzen, mussten den Hubschrauber aber weiter weg abstellen. Ein Bauer hat uns mit dem Allradtraktor in die Nähe des Buben gebracht“, schilderte C15-Captain Roland Eslitzbichler. Noch an der Unfallstelle wurde F. vom Arzt in den Tiefschlaf versetzt. Mit vereinten Kräften habe man das Kind durch das rutschige Gelände zu einem Rettungswagen getragen, der ihn zum Helikopter gebracht hat, berichtet Bergretter Johann Egger.

Nebel

Der C15 flog den Buben nur bis zum Klinikum Waidhofen, ein Weiterflug ins AKH Linz war wegen Dunkelheit und starken Nebels nicht möglich. Also übernahm ein Rotkreuzwagen den Weitertransport nach Linz, wo ein offener Schädelbruch diagnostiziert wurde. In dreistündiger Operation kämpften die Ärzte in der Nacht um das Leben des Elfjährigen. Gestern wurde sein Zustand als stabil beschrieben. Für heute hoffen die Mediziner am AKH, dass Johannes aus dem Tiefschlaf erwacht.

Der Leiter des Jugendlagers Daniel A., 26, vom Orden SJM aus Blindenmarkt soll vor dem Unfall klar ein Verlassen der Almwiese als Spielfläche untersagt haben. Dennoch untersuchte die Polizei gestern den Unfallhergang genau. Ob eine unterlassene Aufsichtspflicht vorlag wird von der Staatsanwaltschaft geprüft.

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