Brüssel-Termine: Suche nach der besten Lehrausbildung

Brüssel-Termine: Suche nach der besten Lehrausbildung
Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ, sprach mit EU-Kommissar über die Jugendausbildung und über die Koalition in NÖ

Es ist eher selten, dass ein regionaler Arbeiterkammerpräsident einen Gesprächstermin bei einem EU-Kommissar bekommt. Markus Wieser, Arbeiterkammerchef in Niederösterreich, ist es gelungen, EU-Kommissar Nicolas Schmitt in Brüssel zu treffen. Es ging dabei auch um ein Thema, das der EU unter den Nägeln brennt: die Ausbildung von Jugendlichen zu Facharbeitern.

Das Ergebnis der Unterredung mit dem Kommissar, der für Arbeit und Soziales zuständig ist: Der internationale Austausch innerhalb der EU soll forciert werden. Mit dem Ziel, die Best-Practice-Beispiele für diesen Bereich zu finden.

Role Model für Europa

Markus Wieser legte da sofort die duale Lehrlingsausbildung auf den Tisch, die in Brüssel mittlerweile auf große Aufmerksamkeit gestoßen ist. Und er schilderte EU-Kommissar Schmit, wie die Einrichtung von überbetrieblichen Lehrwerkstätten funktioniert, wo Jugendliche ausgebildet werden, die keine direkte Lehrstelle gefunden haben. Markus Wieser: „Die ÜBA kann ein Role Model für Europa werden.“

Es wurde auch grundsätzlich über die Industriepolitik in Europa gesprochen. der Luxemburger wollte von Wieser wissen, wie er die Entwicklungen sieht. Der Arbeiterkammerpräsident verwies da bei vor allem auf das Problem der Lieferketten, das für Schwierigkeiten sorge. Markus Wieser: „Die Gesundheitskrise und zuletzt der Krieg in der Ukraine haben uns deutlich vor Augen geführt, dass wir die Produktion wesentlicher Güter in Europa brauchen. Ebenso müssen Lieferketten kürzer und transparenter werden. Für Nicolas Schmitt ist klar, dass „die industrielle Basis in Europa verstärkt werden muss. Nur so ist Wachstum möglich, angesichts der neuen geopolitischen Lage.“

Das Gespräch mit dem EU-Kommissar war der Höhepunkt der Termine, die sich Markus Wieser in Brüssel gesetzt hat. Mehrmals sei er dabei auch auf die schwarz-blaue Landesregierung in St. Pölten angesprochen worden.

Termin mit Karas

Verbunden war das meist mit der Frage, ob sich dadurch in der Zusammenarbeit der niederösterreichischen Führung mit den EU-Stellen etwas ändern werde. Markus Wieser: „Zahlreiche Arbeitsplätze in Niederösterreich hängen direkt oder indirekt an Europa, dem Import und Export. Unwissenheit oder bewusste politische Störfeuer können also weitreichende Folgen haben. AK und ÖGB setzen daher weiterhin auf nachhaltigen Austausch mit den Einrichtungen der Europäischen Union zum Wohle der Beschäftigten in Niederösterreich.“

In Brüssel gab es auch einen Austausch zwischen Wieser und EU-Vizepräsident Othmar Karas (ÖVP). Auch da wurde über die schwarz-blaue Koalition in der Landesregierung gesprochen. „Die soziale Frage ist parteipolitisch außer Streit zu stellen“, sagte der Arbeiternehmervertreter danach. Da sei er mit Othmar Karas einer Meinung.

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