Blaulicht für Tierretter: SPÖ in NÖ macht weiter Druck

Tierrettern sollen durch Blaulichterlaubnis die einsätze erleichtert werden.
Hartnäckig will Niederösterreichs SPÖ-Chef und Landesrat Sven Hergovich weiter seine Forderung nach einer Blaulicht-Berechtigung für Einsatzfahrzeug der Tierretter im Land vorantreiben. Eine in der Vorwoche nach der Präsentation der Blaulicht-Forderung gestartete Petition wurde bereits von über 1.500 Tierfreunden unterzeichnet.

Sven Hergovich und die SPÖ-Tierschutzsprecherin im Nationalrat Petra Tanzler
Für eine "Blockade“ dieser Forderung durch den für Verkehrsfragen zuständigen LH-Stellvertreter Udo Landbauer und seiner FPÖ-Regierungskollegin Susanne Rosenkranz, die für den Tierschutz verantwortlich ist, habe er kein Verständnis, sagt Hergovich. Unterstützung holt er sich von der Nationalrätin und SPÖ-Tierschutzsprecherin Petra Tanzler. Rasches Handeln sei gefordert, um in NÖ die gesetzlichen Voraussetzungen an die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich und Wien anzupassen, fordern die SPÖ-Politiker.
Unfallzeit
"Jetzt im Sommer kommt vieles zusammen: Hitze, lange Urlaubsstaus, viele Tiere in Not – und ein System, das bei der Tier-Rettung nicht funktioniert, wie es sollte. Während Kehrmaschinen mit Blaulicht an Staus vorbeifahren, stehen Tierrettungen wie normale Pkw im Stau, obwohl es oft um Leben oder Tod geht. Das ist absurd und gefährlich!“, so Hergovich. Einsatzkräfte müssten oft am Unfallort mit beteiligten Tieren länger verharren, weil die Tierrettung im Stau feststecke.
"Es geht hier um die Haus- und Wildtiere in unserem Land und die Ehrenamtlichen, die helfen wollen. Sie werden von FPÖ-Regierungsmitgliedern ausgebremst“, kritisiert Hergovich.
Zaghafte Reaktion
Sein Angebot, das Thema ohne großes politisches Aufheben rasch zu erledigen, wurde von den FPÖ-Politikern bislang nicht aufgegriffen. Es habe aber auch weder eine persönliche Anfrage, noch einen offiziellen Antrag an Landbauer gegeben, wird aus dem Hergovich-Büro berichtet.
Die SPÖ-Nationalrätin Tanzler verweist auf die im Sommer überlasteten Tierheime. Diese würden aus allen Nähten platzen, was das Personal ans Limit bringe. Die oft ehrenamtlich Arbeitenden sollten unterstützt und nicht behindert werden, fordert sie.
Bei der FPÖ will man die Blaulicht-Forderung der Landesroten nicht weiter kommentieren‚ so deren Sprecher auf KURIER-Anfrage. Zuletzt hatte Landesrätin Rosenkranz gegenüber dem ORF die Forderung aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Genehmigungen sollten den großen Blaulichtorganisationen vorbehalten bleiben. Eine flächendeckende Tierrettung sei im großen NÖ schwer finanzierbar, sagte sie.
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