In Breitenstein, einem malerisches, fast schon verschlafenen Dörfchen am Semmering wird es damit in Zukunft noch deutlich ruhiger werden, als es ohnedies schon ist. Sehr zum Ärger der Gemeinde. Jahrelang wurde um den Verbleib des 110 Betten großen Kurzentrums „Karl Hiesmayr“ gestritten und gekämpft, allerdings ohne Erfolg.
Wie die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau erklärt, hatte man bereits 2016 die Schließung am Papier beschlossen. „Die Gebäudesubstanz der Gesundheitseinrichtung Breitenstein war bereits damals in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Für einen allfälligen Weiterbetrieb wäre einerseits mit einer längeren Betriebsschließung und andererseits mit massiven Renovierungskosten zu rechnen gewesen. Auch aufgrund der abgeschiedenen Lage und der fehlenden Infrastruktur war sowohl die Auslastung unterdurchschnittlich als auch die Rentabilität schlecht“, heißt es in der Stellungnahme von Unternehmenssprecher Christian Lechner.
Auch kein Neubau mehr geplant
Während jahrelang von einem Neubau in Mürzzuschlag die Rede war, ist dieser nun ebenfalls vom Tisch. „Aufgrund der Ukrainekrise und ihren Auswirkungen, wie etwa den außerordentlichen Preissteigerungen im Baukostenbereich, musste das Projekt Mürzzuschlag nunmehr sistiert werden“, heißt es vonseiten der VAEB.
In Anbetracht der explodierenden Kosten konnte auch keine Genehmigung vom Bundesministerium für Soziales als zuständige Aufsichtsbehörde erwirkt werden. Nachdem sich auch die Rahmenbedingungen für die Einrichtung in Breitenstein nicht zum Positiven verändert haben, sei nun beschlossen worden den Betrieb mit 31. Dezember einzustellen, berichtet auch der ORF NÖ online. „In Abstimmung mit dem Betriebsrat laufen derzeit Gespräche über eine mögliche Weiterbeschäftigung unserer rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in anderen Einrichtungen“, erklärt die VAEB.
Mit Tausenden Übernachtungen der Kurgäste ist das Gesundheitszentrum für eine winzige Gemeinde wie Breitenstein von enormer Bedeutung. Bäcker, Fleischhauer und Gastronomie würden wahnsinnig von der Einrichtung und ihren Gästen profitieren, heißt es in der Gemeinde.
"Das Kurzentrum wird von den Betrieben der Region beliefert und die Gäste geben Geld aus“, erklärten zuletzt der Bürgermeister und Neunkirchens ÖVP-Landtagsabgeordneter Hermann Hauer.
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