Biber-Plage lässt die Bauern zürnen

Wasser in den Auen, gefällte Bäume, zerstörte Maisfelder: Gefräßige Nager richten enormen Schaden an. Die Bauern schlagen Alarm.

Da hilft auch der beste Draht nichts, der die Pflanzen schützen soll. Sie beißen ihn einfach durch. Es scheint fast so, als sei gegen die Attacke aus der Tierwelt kein Kraut gewachsen.

Der Bezirk Amstetten wird von einer noch nie dagewesenen Biber-Plage heimgesucht. In der Bezirksbauernkammer herrscht Alarmstufe rot, denn man weiß einfach nicht, wie man der Situation Herr werden soll.

„Der Schaden verdoppelt sich von Jahr zu Jahr“, berichtet Franz Lehner, der seit jeher in engem Kontakt mit den Bauern steht. Das betroffene Gebiet erstreckt sich mittlerweile von St. Valentin bis Haag, auch in Strengberg sind die Nager höchst aktiv. Die Folge: In den Donauauen steht das Wasser teilweise so hoch, dass man gar nicht mehr in den Wald gehen kann. Außerdem legen die Biber reihenweise Bäume um. Lehner: „Neuanpflanzungen machen leider keinen Sinn, weil die Biber die Bestände nicht hochkommen lassen.“

Aber auch Maisfelder nehmen die an und für sich putzigen Tiere ins Visier und nagen die Pflanzen ab, die sie dann für den Bau der Dämme verwenden. Die Folge: Mehrere wütende Grundeigentümer haben sich schon bei der Kammer gemeldet, die jetzt mit einer zerstörten Ackerfläche von 1,5 Hektar zurechtkommen müssen.

Rasche Lösung

Dazu kommt noch das Problem, dass die Landwirte auf dem Schaden sitzen bleiben. „Es gibt keine Entschädigungszahlungen“, sagt ÖVP-Landtagsabgeordneter Andreas Pum. In den Gesprächen mit dem Land Niederösterreich versucht man nun schleunigst eine Lösung zu finden. „Noch heuer soll es ein Ergebnis geben. Denn es gibt auch viele andere Regionen, die von den Bibern massiv betroffen sind“, sagt Pum. Wie welcher Höhe die Zahlungen ausfallen könnten, ist allerdings noch ungewiss.

Doch nicht nur mit den gefräßigen Bibern hat man im Bezirk Amstetten zu kämpfen. Auch der Fischotter sorgt für Aufregung bei den vielen Fischzüchtern. Plötzlich leere Teiche sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Tiere jetzt vermehrt ihr Unwesen treiben. „Hier ist der Schaden noch viel höher als bei den Bibern“, berichtet Maria Lechner, die Chefin der Bezirksbauernkammer.

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