Kripo ermittelt in NÖ: Biber wurden getötet und enthauptet

Biber
Im Bezirk Lilienfeld treibt ein Tierquäler sein Unwesen. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung.

In einer Kompostieranlage in St. Veit an der Gölsen, Bezirk Lilienfeld, wurde am 17. Februar 2025 gegen 16 Uhr ein enthaupteter Biber im zu verarbeitenden Biomüll entdeckt. 

Der schockierende Fund wurde von einem Mitarbeiter der Anlage gemacht, der umgehend die zuständige Kontaktstelle des Landes Niederösterreich beim Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Naturschutz, informierte.

Der Kadaver wurde durch das Wildtiermanagement des Landes NÖ geborgen und zur Untersuchung an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) übermittelt. Die am 13. März 2025 veröffentlichten Obduktionsergebnisse ergaben, dass sich im Bereich des abgetrennten Hals- und Schulterbereichs metalldichte Schatten befanden. Zudem wurde ein Schusstrauma diagnostiziert. Die Herkunft des Tieres konnte jedoch nicht mehr eindeutig geklärt werden, da der Biomüll bereits längere Zeit gelagert und verarbeitet worden war.

Kadaver wurde untersucht

Doch der grausame Fund blieb kein Einzelfall: Am 17. März 2025 wurde gegen 14:15 Uhr erneut ein enthaupteter Biber in derselben Kompostieranlage entdeckt. Wieder wurde der Kadaver zur Untersuchung an das FIWI überstellt. Das Wildtiermanagement Niederösterreich setzte daraufhin das Landeskriminalamt NÖ, Ermittlungsbereich Umweltkriminalität, in Kenntnis, das nun die Ermittlungen übernommen hat.

Ein Mitarbeiter der Kompostieranlage konnte in diesem zweiten Fall genauere Angaben zur Herkunft des Mülls machen. Demnach stammte dieser von einer einzelnen LKW-Fuhre mit Abfällen aus Einfamilienhäusern im südlichen Teil des Bezirks Lilienfeld, konkret aus den Gemeinden Mitterbach am Erlaufsee, Türnitz, Annaberg und St. Aegyd.

Streng geschützte Wildtierart

Der Biber (Castor fiber) ist gemäß der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG sowie nach dem NÖ Naturschutzgesetz 2000 und der NÖ Artenschutzverordnung eine streng geschützte Wildtierart. Die illegale Tötung dieser Tiere stellt somit einen schweren Verstoß gegen den Artenschutz dar.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich bittet um Hinweise zu den Hintergründen dieser Fälle. Informationen werden unter der Telefonnummer 059133–30-3333 entgegengenommen und können auf Wunsch vertraulich behandelt werden.

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