Bezirk Melk: Schimmel überführte Bankdieb

Das Geld wurde von Polizei und Feuerwehrtauchern geborgen.
Wie lässt man 49.000 Euro verschwinden? Ein Ex-Bankmitarbeiter scheiterte an dieser Frage.

Es ist ein Kriminalfall mit vielen Wendungen, der am Montag am Landesgericht St. Pölten sein vorläufiges Ende fand. Schlussendlich waren es Schimmelspuren auf Geldscheinen, die einem 32-Jährigen einen Schuldspruch wegen schweren Diebstahls und Geldwäsche einbrachten. Das Urteil (18 Monate bedingt) ist noch nicht rechtskräftig.

Aber der Reihe nach: Im Jahr 2014 verschwanden aus einer Bank im Bezirk Melk in Niederösterreich 49.000 Euro. Ins Visier der Kriminalpolizei geriet ein Mitarbeiter, der das Geld aus dem Tresorraum gestohlen haben soll. Weil sich in dem Raum aber keine Überwachungskameras befanden, konnte ihm die Tat nicht nachgewiesen werden. Zudem wurde festgestellt, dass mit dem Schlüssel für den Haupttresorraum sehr sorglos umgegangen wurde. Er soll Personen ausgehändigt worden sein, die dafür gar keine Befugnis hatten. Auch lag er für Minuten unbeobachtet in Räumen herum. Deshalb wurde der Beschuldigte auch im Zweifel freigesprochen.

Vergraben

Die Monate vergingen und der ehemalige Bankmitarbeiter dürfte sich seiner Sache schon sehr sicher gewesen sein, denn er machte einen Fehler. Der 32-Jährige wollte einen Teil der Beute bei einem anderen Bankinstitut einzahlen. Dabei stellte ein Gerät fest, dass die Scheine teilweise verschimmelt waren und schlug Alarm. Wieder bekam der Mann Besuch von der Polizei. Er behauptete in der Einvernahme, dass er das Geld in einem Badezimmer aufbewahrt hatte und es deshalb schimmelte. Ein Gutachter widersprach nun dieser Aussage vehement. Er geht vielmehr davon aus, dass die Scheine in einer Box im Erdreich vergraben gewesen sein müssen.

Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit.

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