Mit Messer auf Beamte losgegangen: Polizei erschießt Mann in NÖ

Amtshandlung mit tödlichem Ende in St. Aegyd am Neuwalde im Bezirk Lilienfeld. Wie der KURIER erfuhr, wurde ein Mann Mittwochnachmittag im Zuge eines Polizeieinsatzes erschossen.
Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager soll der Mann auf die Beamten mit einem Messer losgegangen sein, dabei fielen Schüsse. Zu dem Tatort gerufen wurde die Exekutive, weil die Person verdächtigt wurde, einen Ladendiebstahl begangen zu haben.
Der 49-Jährige war in der Region kein Unbekannter. Seit einigen Tagen war der Mann, der im südlichen Niederösterreich wohnhaft gewesen sein dürfte, mit einer Axt und Messer auf den Straßen unterwegs.
Dabei zertrümmerte er auch den Eingangsbereich des Geschäftes von Kaufmann Walter Halbwax in Kaumberg, Bezirk Lilienfeld. "Ich habe die Polizei alarmiert, die den Mann vorübergehend festgenommen hat."
Allerdings dürfte die Anzeige dann auf freiem Fuß erfolgt sein, danach war der 49-Jähriger wieder unterwegs - bis es zu den tödlichen Schüssen kam.
Laut Informationen der KURIER soll der erschossene Verdächtige an einer Psychose gelitten haben. Er steht im Verdacht, in den vergangenen Tagen mit der Axt auch auf einen Bankomaten eingetrümmert zu haben. In der Öffentlichkeit dürfte er mit seinem martialischen Auftreten und den Waffen für Unruhe und Verängstigung gesorgt haben.
Laut Polizei wurde die am Mittwoch zu Hilfe gerufenen Beamten einer Streife aus St. Aegyd am Neuwalde verbal, körperlich und mit einem Stanleymesser attackiert. Dabei seien die Schüsse gefallen. Wie viele und wer genau geschossen hat, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Die Tatortgruppe des NÖ Landeskriminalamtes wurde mit der Spurensicherung beauftragt. Wie in solchen Fällen üblich, wird der tödliche Schusswaffengebrauch durch die Polizeibeamten von einer Sonderkommission des Innenministeriums untersucht.
Ermittlungen gegen Polizisten
Die Ermittlungs- und Beschwerdestelle (EBM) ist im Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) angesiedelt und hat im Jänner 2024 ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist bundesweit und ausschließlich für Ermittlungen und Erhebungen bei Misshandlungsvorwürfen gegen Polizistinnen und Polizisten sowie bei der Ausübung unmittelbarer Zwangsgewalt mit Todesfolge und lebensgefährdendem Waffengebrauch zuständig.
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