Betrug mit Gewinn und Preishit
Glück und Pech liegen offenbar nah beieinander. Drei Bürger in Horn und Eggenburg waren gutgläubig und dachten, das große Los gezogen bzw. das beste Internet-Schnäppchen gefunden zu haben. Was davon blieb, ist großer Ärger, weil sie Telefon- und Internetbetrügern auf den Leim gegangen sind und dabei viel Geld verloren haben. Ihr Gesamtschaden beträgt mehr als 96.000 Euro. Die Chancen auf Schadenersatz sind so gut wie aussichtslos, weil dahinter eng vernetzte und raffinierte Online-Banden fast ohne Spuren operieren.
Die Masche ist fast immer dieselbe. „Die Täter versprechen ihnen das Blaue vom Himmel und fordern dafür eine Vorauszahlung“, warnt ein ermittelnder Polizist aus Eggenburg. Ihm liegt ein Fall vor, bei dem ein 60-Jähriger ähnlich wie ein 35-jähriger Horner auf den „türkischen Auto-Schmäh“ reingefallen ist. Ein unbekannter Anrufer verkündete die Frohbotschaft: „Gratulation! Sie haben einen VW Passat CC im Gesamtwert von 45.000 Euro gewonnen!“ Der Haken dabei: Das in der Türkei gewonnene Auto werde nur dann geliefert, wenn mehrere Gebühren zuvor bezahlt würden, erklärten die Geschädigten im Nachhinein der Polizei. „Die Täter forderten nach mehreren Telefongesprächen immer mehr Geld. Schlussendlich hieß es aber, die Autos können nicht geliefert werden“, erklärt ein Ermittler. Gleichzeitig seien aber unbekannte Personen in der Türkei berechtigt gewesen, das überwiesene Geld abzuholen. Eine einmalige Retour-Überweisung von mehreren Euro habe das Vertrauen noch gestärkt. Zurück bleiben aber zwei frustrierte Geschädigte im Bezirk Horn. Der eine wurde um 48.000 Euro, der andere um zirka 39.000 Euro erleichtert.
Web-Inserat
Ein vermeintliches Internet-Schnäppchen kam auch einem 50-jährigen Horner teuer. Er nahm einem „ausgewanderten Österreicher“ die Geschichte ab, dass sein mitgenommenes Auto wegen des Linksverkehrs in England nicht verkäuflich sei und er es deswegen in Österreich in einer Gebrauchtwagen-Onlinebörse inseriert habe. Nach der Vertragsunterzeichnung informierte der Verkäufer den Horner über Probleme bei der Zolleinfuhr und forderte ihn auf, den Betrag für den Wagen und die Gebühren im Voraus zu bezahlen. Mehr als 9000 Euro sind weg. Vom „gekauften“ Wagen fehlt nach wie vor jede Spur.
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