Berndl-Bad: Preisspirale dreht sich

Berndl-Bad: Preisspirale dreht sich
Nicht nur im Parlament gibt es Fragestunden: Die kleinen Fraktionen im Gemeinderat forderten Antworten.

Das Florian Berndl-Bad bleibt ein politischer Dauerbrenner. Nach einem Aufschrei der Oppositionsparteien in Korneuburg meldeten sich jetzt die Bisamberger Minderheitsparteien zu Wort. Mit einem Drittel-Antrag wurde das Thema in die montägige Gemeinderatssitzung hineinreklamiert. Zwei Stunden standen Bad-Architekt Werner Zita und der neuen Geschäftsführer Ulf Seifert Rede und Antwort. Dabei gab es neuerlich so manche Überraschung für die Mandatare.

Berndl-Bad: Preisspirale dreht sich

Anlass für den "Kraftakt" war laut SPÖ-Gemeinderat Martin Kernreiter die fehlende Transparenz. Da die Bisamberger Minderheitsparteien nicht im (zehnköpfigen) Bad-Beirat sitzen, wollte man von Bürgermeisterin Dorothea Schittenhelm zumindest in die Protokolle Einsicht nehmen. "Das wurde uns verwehrt", sagt Kernreiter. "Die Unterlagen können sie sich jederzeit von den Kollegen in Korneuburg holen", sagt Schittenhelm.

Mit 13 Detailfragen - von der technischen Abwicklung der Bauausschreibung über Garantieleistungen bis hin zu den Eintrittspreisen und der Wassertemperatur - wurde der Architekt konfrontiert.

"Es sind einige Unklarheiten ausgeräumt worden", sagt Kernreiter. Es gibt aber auch ein großes Aber. Denn von den ursprünglich angenommenen 6,2 Millionen Euro, die der Umbau kosten sollte, ist keine Rede mehr. Durch diverse Zusatz-Planungen, beispielsweise die Unterteilung eines Innenbeckens in ein normales und ein Kinderbecken mit höherer Wassertemperatur schraubt sich der Finanzbedarf weiter nach oben. Bei sieben Millionen Euro sei man mittlerweile angekommen. Ein Problembereich ist offensichtlich auch die Haustechnik. "Bei den Ausschreibungen gibt es Zeitverzug", sagt Kernreiter.

Er befürchtet, dass der Badumbau selbst zum Sanierungsfall werden könnte und dass die Eröffnung im Mai 2012 baden geht. "Ich glaube, dass der Zeitpunkt nicht halten wird."

Energie-Gipfel

Dem hält Schittenhelm entgegen. Am kommenden Freitag gibt es einen Energie-Gipfel, bei dem die Weichen für Haustechnik und Beheizung gestellt werden sollen. Der Verein "Energie für Bisamberg" schlug schon längst eine Photovoltaik-Anlage mit Bürgerbeteiligung auf dem geplanten Carport vor. "Bei der Sitzung wurde wenigstens darüber geredet", sagt Vereinsobmann Herbert Starmühler. ULB-Gemeinderätin Ursula Wilk macht sich Gedanken: "Ich glaube schon, dass man sich bemüht, aber sie hängen alle in der Luft."

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