Bereits zum dritten Mal an Krebs erkrankt: SPÖ-Politiker gibt dennoch nicht auf

Bereits zum dritten Mal an Krebs erkrankt: SPÖ-Politiker gibt dennoch nicht auf
Stimmbandkrebs, Prostatakrebs, Speiseröhrenkrebs: Reinhard Hundsmüller ist dennoch als SPÖ-Klubobmann in den niederösterreichischen Landtag zurückgekehrt.

Als am Montag SPÖ, FPÖ und Neos gemeinsam verkündeten, dass sie in Niederösterreich vom Landesrechnungshof eine Prüfung der Marketingausgaben von landesnahen Unternehmen fordern, sorgte das politisch für einiges Aufsehen. Der Auftritt war aber auch aus einem zweiten Grund heraus bemerkenswert: Der SPÖ-Klub wurde seit Langem wieder einmal von Obmann Reinhard Hundsmüller repräsentiert. Nach seinem monatelangen Kampf gegen einen Speiseröhrenkrebs war der 65-Jährige nun wieder auf die landespolitische Bühne zurückgekehrt.

Man sah dem SPÖ-Politiker an, dass das für ihn keine einfache Zeit gewesen war. 27 Kilogramm hat er abgenommen, die Haare sind nun ganz kurz, das Sprechen ringt ihm einige Anstrengung ab.

Es ist bereits der dritte Krebs, der in seinem Körper entdeckt worden war. 2003 hatte es die Stimmbänder erwischt, 2012 folgte ein Prostatakrebs. Und jetzt die Speiseröhre, die ihm Großteils entfernt werden musste. Es ist für ihn auch noch nicht vorbei, weil er sich in den kommenden Monaten regelmäßig einer Chemo- und einer Immuntherapie unterziehen muss.

Arzt empfahl Arbeit im Landtag

Reinhard Hundsmüller geht mit seiner Krankheit sehr offen um. Wobei sich nach seinem Auftritt viele gefragt haben, warum er trotz der gesundheitlichen Beschwerden in die Landespolitik zurückkehrt. Er nennt Professor Christoph Zielinski von der Wiener Privatklinik als Grund. Der habe ihm gesagt, er solle das machen, was ihm guttue. Und die Landespolitik lenke ihn ab.

Er hat vor seiner Rückkehr auch seinen Klub befragt, ob er das Mandat behalten oder zurücktreten soll. Dort wurde entschieden, dass er weiter den SPÖ-Klub führen soll. Hundsmüller: „Ich werde den Rest der Periode mit Anstand abwickeln.“ Gleichzeitig ist für ihn aber auch klar, „dass ich nicht mehr antreten werde“. Die Periode endet im Frühjahr 2023.

Hundsmüller ist zu einem Zeitpunkt zurückgekehrt, wo die politischen Zeichen auf Sturm stehen. Die rot-blau-pinke Forderung nach einer Sonderprüfung hat in Niederösterreich das Verhältnis zur ÖVP kälter werden lassen. ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger soll dennoch froh sein, dass ihm nun Reinhard Hundsmüller wieder gegenüber sitzt, wie aus dem ÖVP-Klub zu hören ist. Hundsmüller kostet das ein Lächeln: „So lustig wird es für ihn nicht werden.“ Wobei er das Ganze rund um die Inserate von landesnahen Unternehmen in Parteizeitungen „entspannt“ sehe. Hundsmüller: „Sicher entspannter wie FPÖ-Klubobmann Udo Landbauer. Aber das muss sich Schneeberger mit ihm ausmachen. Die kennen sich ja gut aus Wiener Neustadt.“

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