Behörde stellte Bescheid zur Auflassung der Ybbstalbahn zu

Behörde stellte Bescheid zur Auflassung der Ybbstalbahn zu

Ybbstal - Der seit Monaten erwartete nächste Schritt in der Wandlung der Ybbstalbahn zum Rad-Highway wurde am letzten Septembertag gesetzt. Die beim Land NÖ angesiedelte Bahnbehörde übermittelte den Gemeinden im Ybbstal den Auflassungsbescheid für die Bahnlinie.

Nachdem noch 2010 die ÖBB den Bahnbetrieb zwischen Waidhofen und Lunz eingestellt hat, obliegt es nun dem neuen Besitzer, der NÖ Verkehrsgesellschaft (NÖVOG) die Strecke aufzulassen. "Ein im Land einmaliges Ereignis. Wichtig ist, dass jetzt die nächsten Schritte gesetzt werden können", erklärt der VP-Abgeordnete Anton Kasser.

Per Bescheid wird die NÖVOG aufgefordert, bauliche Maßnahmen zur Streckenauflassung zu setzen. Alle Bahnverkehrszeichen müssen weg, Schienenrillen an Kreuzungen verfüllt und Gefahren- oder Absturzstellen abgesichert werden. Bis Jahresende, rechnet Kasser, sollten die Auflagen erfüllt sein, damit die Behörde die Trasse per Feststellungsbescheid freigibt.

Neben Planungen und Grundverhandlungen soll Anfang 2012 ein Trägerverband, der aus den Bahngemeinden besteht, gegründet werden, kündigt Kasser an. Die NÖVOG als Eigentümer soll die Bahntrasse dort einbringen. Das Land wird rund acht Millionen Euro in den Ybbtalradweg investieren.

"Klar ist, dass die mehr als 40 Kilometer lange Trasse weiter in einem Stück für die öffentliche Hand gesichert bleibt", sagt Kasser.

Rechtsmittel gegen den Bescheid haben weder die Gemeinden noch die gegen den Abbau der Schienen kämpfende Ybbstalbahn-genossenschaft (YEG). Die hatte zuletzt Ex-EU-Kommissär Franz Fischler als Fürsprecher für eine neue Lebensader durch eine moderne Bahn gewonnen. Kasser relativiert Fischlers Aussagen: "Er hat auch gesagt, dass sich die Gemeinden über die Zukunft einig sein müssen. Die Einigkeit gibt’s für den Bau des Radwegs."

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