Baustellen-Coups schocken Firmenchefs
Sie schlugen im Schutz der Dunkelheit zu und gingen äußerst brutal ans Werk. Am vergangenen Wochenende schlichen sich mehrere Täter auf eine Baustelle in Inning, Bezirk Melk. Da die Container versperrt waren, nahmen die Unbekannten eine Kette, stiegen in einen Betonmischer-Lkw und rissen mit Vollgas die Türen der Container auf. Dann schnappten sich die Kriminellen mehrere Baumaschinen und Kabel und verschwanden wieder. Als Arbeiter die Tat bemerkten, waren die Schuldigen längst über alle Berge.
"Das war heuer schon der fünfte Einbruch", stöhnt Ewald Lackner von der gleichnamigen Umweltservice GmbH. Nach dem Coup am Wochenende, so erzählt Lackner, schlugen die Täter auch in der Nacht auf Dienstag zu. Abermals in Inning, auf dem Baustellenareal der Firma. Der Schaden beträgt mittlerweile zwischen 30. 000 und 40.000 Euro. "Da sind die Dieseldiebstähle aber noch gar nicht mit eingerechnet", berichtet der Unternehmer.
Autobahn
Beim Bezirkspolizeikommando Melk beobachtet man schon seit Längerem einen Anstieg bei den Baustellen-Coups. "Auch deshalb, weil sich für die Kriminellen immer mehr Möglichkeiten bieten", sagt Chefinspektor Karl Nestelberger. Durch den Ausbau der Westbahnstrecke und der Autobahn gebe es derzeit viele Areale, wo Container für die Arbeiter und Maschinen aufgestellt werden. Eine vollständige Überwachung durch die Polizei sei praktisch unmöglich. Deshalb nimmt Nestelberger auch die Firmenchefs in die Pflicht. "Bei uns kann man sich Alarmanlagen ausborgen. Im Fall der Fälle wären wir dadurch noch schneller vor Ort. Allerdings machen nicht sehr viele Unternehmen davon Gebrauch."
Auch bei der Melker Wirtschaftskammer weiß man um die Problematik Bescheid. "Einerseits haben wir eine tolle Infrastruktur, andererseits lockt das auch die Ganoven an. Wo viel Licht ist, das ist auch viel Schatten", kommentiert Leiter Andreas Nutzer die besorgniserregende Entwicklung.
Hinweise zu den Einbrüchen werden jederzeit unter 059133/3130 entgegengenommen.
Kommentare