Zwei Millionen Euro für 30.000 Obstbäume

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Sechs Regionen nutzen in NÖ eine seit zehn Jahren laufende Förderaktion des Landes, um Streuobstwiesen, Obstkulturen oder Bäume als Landschaftselemente zu erhalten.

"Der beste Moment, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren – oder er ist genau jetzt.“

Dem unter Obstbauern gebräuchlichen Sprichwort kommen die Verantwortlichen der größten in Niederösterreich laufenden Obstbaumpflanzaktion immer näher. Über die seit zehn Jahren vom NÖ Landschaftfonds geförderte und von der Leader-Region Moststraße organisierte Aktion wurde mittlerweile die Pflanzung von über 30.000 hochstämmigen Obstbäumen in Gärten und auf Streuobstwiesen ausgelöst.

2015 gegründet, stiegen schon sechs Leaderregionen, die sich vom Mostviertel bis in den Wienerwald und bis ins Kamptal im Waldviertel erstrecken in die Förderaktion ein.

Früchte

Eine Initiative, die in mehrfacher Hinsicht Früchte trage, ist LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) überzeugt. Er zieht am Biohof Pichler bei Mank Bilanz und nennt rund eine Million Euro, die als Förderung ins Baumpflanzprogramm flossen. Jene, die die Bäume kauften, haben etwa die gleich hohe Summe investiert. Damit sei zu einem Gewinn in mehrfacher Hinsicht beigetragen worden, sagt Pernkopf. "Es geht um unsere Heimat, die Biodiversität und unser Landschaftsbild. Dafür braucht es eine derartige Obstbaumpflanzaktion“, betont er.

Profiteure

Neben der Ernte von Obst und den daraus erzeugten Produkten profitieren der Tourismus, die Lebensqualität und Identität in den Regionen und vor allem die Natur mit dem Lebensraum für Bienen und andere Insekten. Die Obstbaumpflanzaktion zeige, wie Landwirtschaft, Naturschutz und Regionalentwicklung "Hand in Hand“ gehen, so Pernkopf.

Genutzt werden die auf einer eigenen Plattform angebotenen Bäume mit den verschiedensten Obstsorten aus ausschließlich regionalen Gärtnereien, von Hausbesitzern mit Gärten, Bauern oder Idealisten, berichtet Josef Edlinger, Obmann der Region Kamptal+. 

Viele würden entweder einzelne gefällte Bäume ergänzen, den Obstgarten erweitern oder gleich 100 Bäume bestellen, um neue Anlagen anzulegen. Mit der steigenden Hitze sei jeder Baum mittlerweile auch eine kühlende Insel, sagt Edlinger.

Organisation

Über die Aktion versuche man auch so gut es möglich ist, gegen die Klimaveränderung oder Krankheiten resistentere Sorten anzupreisen oder auch einzelne im Übermaß bestellte Sorten einzubremsen, berichtet die Moststraßenmanagerin Maria Haider

Neben der jährlichen Pflanzung von rund 3.000 Jungbäumen kommt in den Regionen der richtigen Pflege bestehender Streuobstbestände großer Stellenwert zu, berichtet Moststraßen-Produzent Jürgen Datzberger. Über 3.000 Teilnehmer erlernten im vergangenen Jahrzehnt in Theorie- und Praxiskursen das richtige Pflanzen und Schneiden der Bäume.

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